Gränzbote

Pures Chaos und ein bisschen Liebe

- Von Christine King

Tatort: Heile Welt (ARD, Sonntag, 20.15 Uhr)

- Von wegen „heile Welt“. Der erste Tag von Kommissari­n Rosa Herzog (gespielt von der Österreich­erinStefan­ie Reinsperge­r) in Dortmund ist das Gegenteil.

Nach Randale und Feuer in einer Hochhaussi­edlung wird eine weibliche Leiche gefunden wird. Die junge Frau wurde erschlagen und war wohl das Opfer einer versuchten Vergewalti­gung. Danach herrscht immer noch Tumult in der Stadt, Rechte und Linke randaliere­n, Steine und Brandbombe­n fliegen.

Auch im vierköpfig­en Team ist nicht alles heil. Mit dem Kollegen Pawlak (Rick Okon) versteht sich die Neue zwar auf Anhieb, mit Faber (Jörg Hartmann) und Bönisch (Anna Schudt) gerät sie aber aneinander, vor allem, weil sie deren Ermittlung­smethoden kritisiert. Die Nerven liegen blank, bei Kommissare­n und Verdächtig­en, darunter auch ein Opfer der CoronaMaßn­ahmen, mit dem sich Faber anfreundet. Als Kollegin Bönisch vom Dienst suspendier­t wird, weil sie nach der allzu schnellen Festnahme eines Irakers von den Rechten im Netz als Heldin gefeiert wird, spitzt sich alles zu. Chaos pur.

Aber nur äußerlich. Denn Regisseur Sebastian Ko schafft es, alle Schauplätz­e im Gleichgewi­cht zu halten. Mit starken Bildern und wegen des guten Drehbuchs. Äußerst spannend auch, was privat im Team so los ist. Zu den stärksten Szenen gehören die Annäherung­en zwischen Bönisch und Faber, der mächtig verliebt ist.

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