Pures Chaos und ein bisschen Liebe
Tatort: Heile Welt (ARD, Sonntag, 20.15 Uhr)
- Von wegen „heile Welt“. Der erste Tag von Kommissarin Rosa Herzog (gespielt von der ÖsterreicherinStefanie Reinsperger) in Dortmund ist das Gegenteil.
Nach Randale und Feuer in einer Hochhaussiedlung wird eine weibliche Leiche gefunden wird. Die junge Frau wurde erschlagen und war wohl das Opfer einer versuchten Vergewaltigung. Danach herrscht immer noch Tumult in der Stadt, Rechte und Linke randalieren, Steine und Brandbomben fliegen.
Auch im vierköpfigen Team ist nicht alles heil. Mit dem Kollegen Pawlak (Rick Okon) versteht sich die Neue zwar auf Anhieb, mit Faber (Jörg Hartmann) und Bönisch (Anna Schudt) gerät sie aber aneinander, vor allem, weil sie deren Ermittlungsmethoden kritisiert. Die Nerven liegen blank, bei Kommissaren und Verdächtigen, darunter auch ein Opfer der CoronaMaßnahmen, mit dem sich Faber anfreundet. Als Kollegin Bönisch vom Dienst suspendiert wird, weil sie nach der allzu schnellen Festnahme eines Irakers von den Rechten im Netz als Heldin gefeiert wird, spitzt sich alles zu. Chaos pur.
Aber nur äußerlich. Denn Regisseur Sebastian Ko schafft es, alle Schauplätze im Gleichgewicht zu halten. Mit starken Bildern und wegen des guten Drehbuchs. Äußerst spannend auch, was privat im Team so los ist. Zu den stärksten Szenen gehören die Annäherungen zwischen Bönisch und Faber, der mächtig verliebt ist.