Ausbildung zum Fachinformatiker soll in Tuttlingen wieder möglich sein
Zahl der Azubis steigt stetig – Landrat Bär warnt vor „schwierigem Thema“
TUTTLINGEN (ajs) - In Zukunft soll an der Ferdinand-von-SteinbeisSchule in Tuttlingen auch die Ausbildung zum Fachinformatiker möglich sein. Das will der Landkreis nun beantragen.
Bislang besteht das überwiegende Angebot an der Ferdinand-vonSteinbeis-Schule aus gewerblichen, insbesondere handwerklichen Ausbildungsberufe. Wer aber Fachinformatiker werden möchte, muss dazu auf eine Berufsschule außerhalb des Landkreises gehen. Das soll sich nun ändern, da die Zahl der Auszubildenden in diesem Beruf deutlich gestiegen ist. Derzeit werden 66 Auszubildende aus dem Landkreis wo anders beschult, die meisten von ihnen in Villingen-Schwenningen.
Die Kreisverwaltung sieht daher den Bedarf, im Landkreis selbst wieder ein Angebot zu schaffen. „Im Industrielandkreis Tuttlingen ist ein großer Bedarf an Fachkräften im Informatik-Bereich zu verzeichnen“, heißt es in der Vorlage, über die die Kreisräte am Donnerstagnachmittag einstimmig abgestimmt hatten. Im Zuge der Digitalisierung seien zudem steigende Ausbildungszahlen zu erwarten.
Allerdings warnte Landrat Stefan Bär vor diesem Schritt: „Die Verteilung von Schulklassen ist ein schwieriges Thema.“Die Vorlage konkretisiert diese Aussage: „Die Einrichtung eines zusätzlichen Ausbildungsberufes an einer Berufsschule berührt die überregionale Schulplanung und ist daher nicht einfach und auch nicht kurzfristig umzusetzen.“Betroffen von einer neuen Berufsschulklasse im Bereich Fachinformatik an der Ferdinand-von-Steinbeis-Schule wäre vor allem der SchwarzwaldBaar-Kreis. „Ich will Sie vorwarnen, wir brauchen bestimmt einen langen Atem, aber wir wollen heute einen ersten Schritt machen.“
Markus Hugger (CDU) sagte: „Ich kann Sie nur ermutigen diesen Schritt zu gehen. Es ist wichtig, dass wir uns hier breit aufstellen.“