Breitbandausbau im Kreis zu 70 Prozent abgeschlossen
Rund 151 Kilometer der Strecke sind fertig oder werden gerade gebaut – Fördergelder verzögern sich
TUTTLINGEN - Im Jahr 2016 ist die Breitbandinitiative Landkreis Tuttlingen (BIT) gegründet worden, die den Glasfaserausbau im Kreis voranbringen soll. Seitdem wurden rund 151 Kilometer der neu zu bauenden Gesamtstrecke gebaut oder befindet sich aktuell im Bau.
Die Corona-Pandemie habe gezeigt, wie wichtig eine flächendeckende Versorgung mit Breitband sei, sagte Landrat Stefan Bär in einer Kreistagssitzung. Durch Homeoffice und Homeschooling benötigten mehr Menschen als jemals zuvor auch im privaten Bereich ein schnelles Internet. Allerdings habe man Ende vergangenen Jahres erfahren, dass Landesmittel für das landeseigene Förderprogramm (Backboneausbau) und die Kofinanzierung des Bundesförderprogramms (schwerpunktmäßig innerörtlicher Ausbau) nahezu erschöpft sind. „Das bedeutet aber keinen Baustopp“, versicherte Bär. Man werde, bis wieder Geld fließe, vorfinanzieren.
Die BIT hat die vorrangige Aufgabe, die 35 Kreiskommunen, die neben dem Landkreis Mitglied in der Kommunalanstalt sind, miteinander zu verbinden. Seit November wird die mehr als 20 Kilometer lange Strecke von Buchheim über Fridingen und Mühlheim nach Tuttlingen gebaut. Diese Maßnahme soll bis Mitte 2021 fertiggestellt sein. Neu für das Jahr 2021 ist die Umsetzung der Anbindung der Stadt Trossingen. Eine Verzögerung bis mindestens Oktober wird es bei der Strecke zwischen Gosheim und Bubsheim geben, da es Schwierigkeiten bei den Grundstücksverhandlungen gegeben hat, wie der Vorlage des Kreistages zu entnehmen ist. „Wenn wir bis 2030 durch sind, dann haben wir unsere Hausaufgaben gemacht“, sagte Bär.
Einstimmig votierten die Kreisräte dafür, dass der Landkreis für die BIT eine Bürgschaft für Ansprüche übernimmt, die aus der Aufnahme von Darlehen zur Finanzierung des Ausbauprogramms ab dem Jahr 2021 geplant sind. Die Bürgschaft ist auf 4,2 Millionen Euro begrenzt.