Keine Zeit für pädagogisch- ökologische Trippelschritte
Man möchte lachen und weinen gleichzeitig: Natürlich sind die Bemühungen von Lidl vorbildlich, etwa Bioland ins Sortiment aufzuneh- men, einem Verband der dafür sorgt, dass hier in der Landwirtschaft kein Greenwashing betrieben wird, wie bei so vielen Labels. Aber es ist ein Tropfen auf den heißen Stein, genau wie die Müllreduktionsbemühungen, die PV-Anlage, „Ausgleichsmaßnahmen“für versiegelte Fläche und abgeholzte Bäume. Was bedeutet „Ausgleich“? Kann man noch eine Fläche Natur an diese Welt ankleben? Nein. Lidl verkauft gleichzeitig Tönnies-Schlachtprodukte.
Wir haben einfach nicht mehr die Zeit für pädagogisch wertvolle Trippelschritte. Und es geht anders, wie das Beispiel Kindergarten zeigt: Da geht eine Architektin frisch ran, fragt nach einem wirklich natürlichen Baustoff, der auch keine versteckte Chemie enthält und in der Produktion Schäden anrichtet. Wer Müll reduzieren will, muss ihn abschaffen. Coop in Italien verpackt in kompostierbarem Plastik. Bei uns steht die MüllLobby dagegen.
Warum nicht bei allen städtischen Bauten eine Checkliste anlegen: Platz sparend? Alles 1 zu 1 recyclebar? Energieneutral etwa durch PV-Fassaden oder -fenster? Nachweislich nicht gesundheitsschädlich? Fenster für Vögel sichtbar? Und anderes.
Der eingeschlagene Weg ist gut, aber viel zu langsam und nicht konsequent genug. Es muss wohl doch so sein, dass alle Produkte nur mit Vollkostenrechnung verkauft werden dürfen, bis sich etwas Substanzielles ändert. Schade.