Mit dem „Astro-Eye“in den Nachthimmel
„Jugend forscht“-Regionalwettbewerb geht mit 53 Projeken virtuell an den Start
LANDKREIS TUTTLINGEN - Vom Nachthimmel bis zur optimalen Lüftung von Klassenzimmern – die Begeisterung am Experimentieren und Tüfteln ist auch in Zeiten der Corona-Pandemie bei den Jungforschern ungebremst. Denn: Bei der achten Auflage des „Jugend forscht“-Regionalwettbewerbs Donau-Hegau präsentieren 95 Schüler aus fünf Landkreisen unter dem Motto „Lass Zukunft da“seit vergangenem Donnerstag ihre insgesamt 53 Projekte in sieben Fachgebieten.
Davon stammen allein 23 Projekte aus dem Landkreis Tuttlingen. Aufgrund der Corona-Verordnungen fand die Präsentation in einer virtuellen Projektausstellung statt.
Dieser Umstand beeinflusste den Konkurrenzkampf um den Regionalsieg, die Kreativität und das wissenschaftliche Denken der Schüler nicht. In kurzen, aussagekräftigen Videos von rund einer Minute Länge stellen die engagierten und jungen Forscher aus den Landkreisen Tuttlingen, Konstanz, Rottweil, Tübingen und dem Schwarzwald-Baar-Kreis ihre Projekte in einer virtuellen Ausstellung vor. Während sich die älteren Schüler bei „Jugend forscht“duellieren, möchten die jüngeren Forscher bei „Schüler experimentieren“die Jury überzeugen.
Dazu zählen auch Maximilian Lang und Max Wohlhüter von der Ferdinand-von-Steinbeis-Schule aus Tuttlingen. Die beiden gehen bei „Jugend forscht“mit ihrem Projekt „Astro-Eye“an den Start. Den beiden ist aufgefallen, dass man mit dem bloßen Auge den Nachthimmel nicht so detailliert sieht, wie er auf professionellen Fotos häufig zu sehen ist. „Nimmt man nun Bilder mit beispielsweise dem Handy auf, so sieht man meistens mehr als mit dem Auge, jedoch sind die Bilder nicht von hoher Qualität“, erklären die beiden in der virtuellen Ausstellung.
Mittels einer Raspberry-Pi Kamera und einer selbstgebauten Halterung nehmen die beiden Schüler durch ein Teleskop mehrere Bilder auf, um diese anschließend mithilfe eines eigens geschriebenen Programms zu „stacken“. Dabei werden die Werte der Pixel der Bilder aufeinander addiert und der Mittelwert berechnet, um so ein Bild von höherer Qualität zu erhalten. Maximilian Lang und Max Wohlhüter erarbeiteten ihr Projekt am Standort Tuttlingen des Schülerforschungszentrums Südwürttemberg.
Einen Beitrag zur Bekämpfung der Corona-Pandemie leisten dagegen Linus Gäckle und Berkay Süzgün vom Gymnasium Spaichingen mit ihrem Forschungsprojekt „Gut gelüftet? Vernetzte CO2-Messung in Klassenzimmern“. „Durch die Corona-Krise und die damit verbundenen Maßnahmen in Schulen wollen wir mit unserem Projekt die Luftqualität in den Klassenzimmern messen und analysieren“, sagen die Jungforscher, die sich im Regionalwettbewerb durchsetzen wollen. Hierzu nehmen sie mit Hilfe von selbstgebauten intelligenten Sensoren die Daten von CO2-Gehalt, Temperatur und Luftfeuchtigkeit auf und aggregieren diese für die weitere Analyse in einer zentralen Plattform.
Durch die permanente Messung können die Auswirkungen des Lüftens auf die Luftqualität ermittelt werden. „Außerdem ist es möglich, Warnsignale auf Handys oder Tablets zu schicken, falls die Luftqualität sich verschlechtert“, erklären sie. Durch eine permanente Auswertung der Luftqualität, könnten die Lüftungszeiten in den Klassenzimmern optimiert und Heizkosten gespart werden, da unabhängig von der Infektionsgefahr
eine angemessene Luftqualität im Klassenzimmer die Konzentrationsfähigkeit steigert.
Viele weitere spannende Projekte hatte die achte Auflage des Regionalwettbewerbs Donau-Hegau, bei dem das Tuttlinger Medizintechnikunternehmen Karl Storz und die Stadt Tuttlingen die Wettbewerbspatenschaft übernehmen, zu bieten.
So lüfteten Finja Egle und Teresa Schnell vom Otto-Hahn-Gymnasium aus Tuttlingen das „Geheimnis des Blütenstaubs“. Charlotte Heni, Lara Peinemann und Emilie Altermann vom Tuttlinger ImmanuelKant-Gymnasium wollen mit dem biochemischen Vergleich von Honig die Jury überzeugen.
Leonie Löffler und Marie Haas vom Gymnasium Gosheim-Wehingen setzten sich mit der Frage auseinander, wie Schnittblumen länger haltbar gemacht werden können.
Das Gymnasium Spaichingen ging mit neun Projekten an den Start, das Immanuel-Kant-Gymnasium mit acht. Damit belegen die beiden Bildungseinrichtungen in Bezug auf die Teilnahme die Spitzenplätze im gesamten Regionalwettbewerb. Das Gymnasium in Trossingen beteiligte sich in diesem Jahr nicht am Regionalwettbewerb Donau-Hegau. Auffallend ist auch, das landkreisübergreifend nahezu nur Gymnasien teilnahmen und damit keine einzige Real- oder Hauptschule.
Wer am Ende mit seinem Projekt die Nase vorne hat, wird am Sonntag, 28. Februar, ab 17 Uhr verkündet. Die Regionalsieger werden dann live aus dem Europapark in Rust bei der Preisverleihung in Form einer virtuellen Feierstunde gekürt.