Friedhof bekommt ein neues Grabfeld
Vier Stelenreihen sollen in Fridingen 35 bis 40 Urnenplätze bieten
FRIDINGEN - Der Fridinger Friedhof erhält ein neues Grabfeld. Das hat der Gemeinderat mit großer Mehrheit (eine Gegenstimme, eine Enthaltung) beschlossen. Das Grabfeld soll pflegereduziert angelegt werden und Aschenbestattungen dienen. Es besteht aus vier Stelenreihen mit 35 bis 40 Urnenplätzen, die von vier Hainbuchen beschirmt werden.
Die Stelen sind wellenförmig angelegt – deshalb trägt das Projekt den Namen „Zwischen den Well(t)en“: Das Wellenmotiv soll die nahegelegene Donau aufgreifen. Mit dem Grabfeld geht die Gemeinde auf den Trend ein, dass viele Angehörige Verstorbener Gräber nicht mehr oder seltener pflegen wollen oder können.
Die Planung der Anlage hat der Gemeinderat dem Freiburger Büro AG Freiraum, dessen Mitarbeiter Jochen Dittus das Vorhaben vorstellte. Das Büro ist der Stadt Fridingen schon seit vielen Jahren verbunden und kennt den Friedhof gut. Vier Stelenreihen liegen auf dem Grabfeld, darüber sollen sich vier Hainbuchen wölben, dazwischen sorgen Pfingstrosen und Blausterne für Blumenschmuck; auch Sitzbänke sind vorgesehen. Mit den Bäumen mochte sich Gemeinderat Gerhard Hipp nicht anfreunden – wegen des erwarteten Laubfalls samt Pflegebedarfs im Herbst. Ein Problem, das Jochen Dittus einräumt – dafür sorgen die Bäume aber für viel Atmosphäre, gerade mit ihrer herbstlichen Färbung.
Bei der Auswahl der Bau-Materialien sollen auch Holzstelen erlaubt werden; dafür verzichtet die Kommune auf polierte Steine, die möglicherweise aus Kinderarbeit in der Dritten Welt stammen. Individueller Blumenschmuck an den einzelnen Gräbern soll, zumindest an Feiertagen oder ähnlichen Gelegenheiten wie Todestagen, gestattet sein.
Die Kosten der geplanten Erweiterung liegen nach aktueller Planung bei 42 000 Euro; genaue Zahlen werden vorliegen, wenn die Arbeiten ausgeschrieben werden. Die Bauarbeiten sollen noch in diesem Frühjahr beginnen.
Der Friedhof beschäftigte den Gemeinderat noch an anderer Stelle. Die Firma Sichler hatte ihren Bestatter-Dienstleistungsvertrag mit der Stadt nach rund zehn Jahren gekündigt; deshalb musste sich die Verwaltung um eine Nachfolge bemühen. Das war nicht so einfach; nur zwei Angebote gingen ein.
Der Gemeinderat vergab den neuen Vertrag an die Firma Beig aus Bärenthal, die die Bestattungen und die Begleitung von Trauerfeiern übernimmt. Allerdings wird der Vertragswechsel mit höheren Kosten im Bestattungswesen verbunden sein, räumte Bürgermeister Stefan Waizenegger ein. Mit dem neuen Vertrag als Grundlage wird das Rathaus die Gebühren nun neu berechnen; im Sommer soll die neue Gebührenordnung vorliegen.