Projekt zur Erreichbarkeit schreitet voran
Minister Peter Hauk informiert über das Vorhaben
SIGMARINGEN (sz) - Der badenwürttembergische Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, hat sich am Mittwoch in Sigmaringen am Rande einer Videokonferenz zum aktuellen Stand des Projekts „Erreichbarkeitssicherung im Ländlichen Raum“geäußert, das geht aus einer Pressemitteilung hervor.
„Im Januar 2020 fiel in Balingen der offizielle Startschuss für das Projekt ‚Erreichbarkeitssicherung im Ländlichen Raum‘, mit dem wir die Kommunen im Ländlichen Raum bei Standortplanungen unterstützen möchten“, wird der Minister in der Mitteilung zitiert.
„Die Erreichbarkeit ist gut, wenn es eine ausreichende Anzahl von Standorten der Daseinsvorsorge gibt und die Wegezeiten kurz sind. Um Aussagen zur Erreichbarkeit machen zu können, haben wir im Projekt in drei Landkreisen rund 17 000 Standorte der Daseinsvorsorge erfasst und das komplette Verkehrsnetz für Rad, ÖV und Pkw aufgenommen“, so Markus Friedrich vom Institut für Straßen- und Verkehrswesen
der Universität Stuttgart, der mit der wissenschaftlichen Begleitung des Projekts betraut ist.
„Diese riesige Menge an erfassten Daten hat natürlich an sich schon einen enormen Wert. Werden große Datenmengen zudem in einem Modell zusammengeführt, wie es hier passiert, so spricht man auch von einem ‚Digitalen Zwilling‘, der einem hilft, verschiedene Herausforderungen objektiv und mit einer fundierten Datenbasis angehen zu können. In diesem Fall ist die Herausforderung, der sich das Land stellt, die Sicherung der Erreichbarkeit in unseren ländlichen Regionen“, betonte der Minister laut Mitteilung.
Seit dem Start im Januar 2020 bringen sich die teilnehmenden Modell-Landkreise Sigmaringen, Tuttlingen und der Zollernalbkreis insbesondere bei der Datenbeschaffung und -evaluation intensiv ein. „Wir unterstützen das Land sehr gerne bei diesem wegweisenden Projekt. Die bisherigen Ergebnisse und die breite Palette an Einsatzmöglichkeiten bei Standortplanungen auf Kreis- und Gemeindeebene machen mich sehr zuversichtlich, dass wir so einen wesentlichen Beitrag zur Daseinsvorsorge im Ländlichen Raum leisten können“, sagte laut Mitteilung Landrätin Stefanie Bürkle.
„Nachdem wir die erforderliche Datenbasis geschaffen haben und die Teilmodelle stehen, gilt es nun, das eigentliche Simulationsmodell an den Start zu bringen und dies gemeinsam mit unseren Modell-Landkreisen praktisch zu erproben. Wesentliches Ziel ist es hierbei, die kommunalen Prozesse zu identifizieren, welche wir mit dem Planungswerkzeug zur Erreichbarkeitssicherung gezielt unterstützen können und diese bewusst bei den weiteren Entwicklungsschritten mitzudenken“, so Hauk abschließend.
Beim Projekt handelt es sich um ein Vorhaben im Rahmen der Digitalisierungsstrategie „digital@bw“des Landes. Das Projekt findet laut Mitteilung vermutlich Ende 2021 seinen Abschluss und hat ein finanzielles Volumen von insgesamt rund 900 000 Euro.