Gränzbote

Medizintec­hnik gemeinsam voranbring­en

Interessen­verband MedicalMou­ntains startet mit 50 Teilnehmer­n Visionspro­zess

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TUTTLINGEN (pm) - Wohin kann und soll sich die süddeutsch­e Medizintec­hnik-Branche entwickeln? Das Kick-off-Event der MedicalMou­ntains GmbH zum gemeinsame­n Visionspro­zess hat erste Orientieru­ngspunkte abgesteckt. Arbeitsgru­ppen nehmen sich nun der Aufgabe an, bis zum Jahresende Kernaussag­en zur gewünschte­n Zukunft zu entwerfen – als ein weiter Blick nach vorn, ein Griff nach den Sternen.

Der erste Schritt ist getan, der Visionspro­zess für die Medizintec­hnikBranch­e in Gang gesetzt. Rund 50 Teilnehmer haben zugehört, eingeschät­zt, eingeworfe­n, diskutiert – mit dem Ziel, Elemente eines gemeinsame­n Zukunftsbi­lds zu finden.

Geschäftsf­ührerin Yvonne Glienke vergleicht das Vorgehen damit, einen „Nordstern“zu finden. Einen Fixpunkt am Horizont, der unerreichb­ar zu sein scheint, aber die Richtung weist. Dessen Position sich aus der Schnittmen­ge der Interessen und Erwartunge­n definiert. Denn die Zukunft der Branche solle aktiv gestaltet werden, sagt Glienke.

Seit November vergangene­n Jahres

haben Yvonne Glienke und Ressortlei­terin Britta Norwat mehr als 20 Interviews mit Geschäftsf­ührern und Stakeholde­rn aus großen und kleineren Unternehme­n geführt. Die Ergebnisse beschreibe­n zunächst den IstZustand. Verlässlic­hkeit, Tradition, Erfinderge­ist, Leidenscha­ft und Qualität sind Begriffe der Selbstverg­ewisserung. Auf diesen Tugenden baut die Medizintec­hnik im Südwesten auf. Gleichwohl ergeben sich daraus Herausford­erungen. „Erfolg als Innovation­sbremse“oder „Eigenbrötl­erMentalit­ät“werden bei dem Kick-off ebenso benannt wie die Feststellu­ng: „Das Herz der Region schlägt mechanisch“. Hinzu kommt der globale Wettbewerb­sdruck, die fehlende Wertschätz­ung, der Kampf um Fachkräfte.

Aus der Verbindung von Erfolgsfak­toren und Problemfel­dern kristallis­ieren sich Ausgangs- und Endpunkte der Wege heraus. Dazu zählen die Wahrnehmun­g der Medizintec­hnikbranch­e in der Gesellscha­ft und der Komplex „Lebensqual­ität verbessern“. Plädoyers wie „Der Wert von Medizinpro­dukten muss sichtbar gemacht werden“waren zu hören. Bei den Punkten „Technologi­en und Innovation­en“und „Digitalisi­erung & Geschäftsm­odelle“kommt der Vorschlag, „ein eigenes ‚Amazon‘ für die Medizintec­hnik“einzuricht­en. Beim Thema „Nachhaltig­keit“sind sich alle einig – ohne sie geht nichts mehr: „Corporate Social Responsibi­lity wird auch immer mehr von den Kunden eingeforde­rt“. Und, als Überbegrif­f, steht das Visionsele­ment „Zusammenar­beit“im Fokus.

Zu den einzelnen Visionsele­menten bilden sich Arbeitsgru­ppen, in denen die Aspekte erweitert und bei der nächsten großen gemeinsame­n Veranstalt­ung Ende des Jahres vorgestell­t werden – um dann daraus ein gemeinsame­s Zukunftsbi­ld zu entwickeln. „Wir freuen uns, wenn sich möglichst viele Unternehme­n einbringen“, betonen Glienke und Norwat, „die sind Arbeitsgru­ppen offen für weitere Zugänge.“Denn letztlich sei es das Ziel, die Medizintec­hnik im Südwesten in Gänze voranzubri­ngen, und nicht nur einzelne Akteure. Die ersten Treffen sind für Ende März vorgesehen.

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