Wild Wings wollen Revanche gegen Ingolstadt
SERC-Coach Niklas Sundblad hofft auf müde Gegner – „Best-of-three“-Modus eine Chance für Schwenningen?
VILLINGEN-SCHWENNINGEN (wit) - Die Wild Wings empfangen am Samstag, 17.30 Uhr, Ingolstadt und wollen Revanche nehmen.
Am vergangenen Sonntag waren die Wild Wings in der Helios-Arena dem ERC Ingolstadt mit 2:3 unterlegen. Die Gastgeber drängten am Ende mit Vehemenz auf den Ausgleich, der fiel aber nicht. „Wir hatten kein Scheibenglück“, so SERC-Coach Niklas Sundblad. In Ingolstadt war der Vergleich zwischen Schwänen und Panthern von den Resultaten her ausgeglichen. Am 20. Dezember gewann Schwenningen mit 2:1, am 19. Januar siegten die Ingolstädter mit 3:1. Jetzt soll auch die Heimbilanz ausgeglichen werden.
Die Wild Wings wollen Revanche und sind dabei das ausgeruhtere Team. Während die Neckarstädter seit Sonntag nicht mehr gespielt haben, mussten die Audistädter am Donnerstag daheim gegen den EHC
Red Bull München ran. „Ich hoffe, dass dieses Spiel die Ingolstädter viel Kraft kostet. Wir haben gut trainiert und regeneriert und sind absolut bereit“, sagt Sundblad. Die Wild Wings gaben am Mittwoch auf dem Fantalk bekannt, dass sie mit dem 48-jährigen Schweden gleich um zwei Jahre verlängert haben (wir berichteten). „Ich möchte hier mithelfen, eine stabile DEL-Mannschaft für die Zukunft aufzubauen“, so Sundblad. Doch aktuell werden dringend Punkte benötigt, um in die Play-off-Ränge zu springen. Und nun soll ein Sieg gegen Ingolstadt her.
Bezüglich der Aufstellung will Sundblad gegenüber dem vergangenen Sonntag nur Nuancen verändern. Die neugebildeten Reihen sollen beibehalten werden. Das Tor wird erneut Joacim Eriksson hüten. „Vielleicht werde ich David Cerny wieder reinbringen“, so der Coach. Der junge Stürmer hatte am vergangenen Sonntag
überraschend für Cedric Schiemenz weichen müssen. Daniel Pfaffengut, der letzten Sonntag ein Tor erzielte, konnte zwar am Mittwoch aufgrund einer leichten Krankheit nicht mittrainieren, ist am Samstag aber wieder an Bord.
Sundblad zum derzeitigen Status quo: „Wir sind außer Form. Dazu kam, dass die Gegner wie Augsburg, die eine kürzere Vorbereitung hatten, inzwischen in Form sind. Wir müssen aber auch wieder mehr laufen, mehr Scheiben zum Tor bringen. Das ging im letzten Spiel alles schon in die richtige Richtung.“
Dass die Play-offs in dieser Corona-Saison lediglich im Modus „Bestof-three“und nicht im Modus „Bestof-seven“ausgetragen wird, stört den Trainer der Adler Mannheim, Pavel Gross, ganz gewaltig. „Ich finde keine Worte dafür“, wütete der 52-Jährige: „Das ist ein Foul am Eishockey, ein Rückfall in die 80er-Jahre, eine Lachnummer
in ganz Europa und fast Betrug an den Fans, die diese Spiele lieben.“Hat Tabellenführer Mannheim, der möglicherweise im Viertelfinale auf die Wild Wings trifft, falls diese Vierte werden, etwa Angst vor Schwenningen? Ein Favorit setzt sich eher über sieben als nur über drei Spiele durch. Schließlich kann man mal einen schlechten Tag erwischen, einmal extremes Pech haben und einmal wird man von den Schiedsrichtern verpfiffen. Sundblad: „Ja, vielleicht ist der Modus mit nur zwei Siegen ein kleiner Vorteil für die kleineren Vereine. Andererseits kenne ich das aus meiner Anfangszeit als Spieler genauso, dass Best-of-three gespielt wird. Dass die Serien länger werden, kam in Europa erst allmählich unter dem Einfluss von Nordamerika in Mode. Ich denke, wir sollten alle sehr froh sein, dass wir in diesen Coronazeiten überhaupt Play-offs austragen können.“