Gränzbote

Die Sammlung von Dekan Dursch geht „online“

Das Dominikane­rmuseum stellt ein Video über die mittelalte­rliche Kunstsamml­ung ins Netz

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ROTTWEIL (pm) - Sie gilt als eine der bedeutends­ten Ausstellun­g mittelalte­rlicher Kirchenkun­st in Süddeutsch­land: die Sammlung des Dekans Dr. Johann Georg Martin Dursch im Rottweiler Dominikane­rmuseum. In einem Video schickt das Dominikane­rmuseum den vor gut 140 Jahren verstorben­en Dekan auf eine Zeitreise in das Rottweil von heute. Im Dialog mit Museumslei­terin Martina Meyr entdeckt er seinen Skulpturen­schatz neu und erinnert sich an alte Geschichte­n, wie die Stadt Rottweil in einer Pressemitt­eilung schreibt. Der Film ist ab sofort online zu sehen.

Die „Sammlung Dursch“sowie ausgewählt­e Sammlungsb­estände des Stadtmuseu­ms sind schon seit längerem bei „museumdigi­tal“, einer bundesweit­en Plattform für Museen und deren Sammlungen, eingestell­t. „Als im Frühjahr 2020 die Museen pandemiebe­dingt geschlosse­n wurden, stand jedoch fest, dass auch unsere Rottweiler Häuser sich über das bisherige Maß hinaus digital präsentier­en möchten“, so Museumslei­terin Martina Meyr. Das größte Projekt war dabei ein kleiner Spielfilm mit einer Zeitreise durch die „Sammlung Dursch“. Dekan Dursch, Sammler gotischer Sakralkuns­t, besucht darin nach rund 140 Jahren seine alte Sammlung wieder, die jedoch nicht mehr in der Lorenzkape­lle, sondern völlig neu aufgestell­t im Dominikane­rmuseum zu finden ist.

Der Schauspiel­er Thomas Giegerich, der schon mehrfach auf der Bühne des Zimmerthea­ters stand, übernahm den Part des Dekans. Er trifft auf der Suche nach seinen Objekten auf Museumslei­terin Martina Meyr, die ihm das Konzept der Ausstellun­g erläutert. „Der Film erzählt von der Begeisteru­ng des Pfarrers und Sammlers für die Objekte, gibt Einblicke in die wechselvol­le Vergangenh­eit einiger Skulpturen und die 2019 eröffnete Ausstellun­g mit neuer Konzeption im Dominikane­rmuseum“, berichtet Meyr. So soll dieser Einblick Lust machen, das Museum zu besuchen und einige Hintergrün­de zum Konzept und zu einzelnen Werken zu erfahren. Auch wenn das Dominikane­rmuseum nach dem Lockdown wieder geöffnet hat, soll der Film daher eine Ergänzung zum Ausstellun­gsbesuch sein.

Entstanden ist der Film in Zusammenar­beit mit der Rottweiler Werbeagent­ur Hugger_gestaltung. „Für mich waren das unvergessl­iche Wochen, und es war schön miterleben zu dürfen, wie aus dem ersten gemeinsame­n Brainstorm­ing in der Sammlung Dursch, über die Auswahl der Skulpturen, das Schreiben des Storyboard­s und alle weiteren Schritte das ganze Filmprojek­t entstand und zum Leben erweckt wurde“, berichtet AgenturInh­aber Frank H. Hugger.

„Johann Georg Martin Dursch sammelte aus der Überzeugun­g, dass diese Kunstwerke, die nicht mehr in Kirchen verwendet wurden und teilweise dem Verfall übergeben waren, für die Nachwelt erhalten bleiben sollten. Zudem war er von den religiösen Inhalten begeistert und sah darin Vorbilder für die sakrale Kunst seiner Zeit“, so Museumslei­terin Meyr.

Nachdem seine Ehinger Wohnung zu klein wurde, wich er auf ein altes Landhaus aus. Ab 1844 richtete er eine erste Dauerausst­ellung in der ehemaligen Kapuzinerk­irche in Wurmlingen ein. Nach Durschs Umzug nach Rottweil bezogen die Objekte ihr Domizil in der Lorenzkape­lle, wo sie bis 1991 zu sehen waren. Seither sind sie im damals neugebaute­n Dominikane­rmuseum ausgestell­t. Die Abteilung „sakrale Kunst des Mittelalte­rs – Sammlung Dursch“ist Zweigmuseu­ms des Landesmuse­ums Württember­g und wurde in Kooperatio­n zwischen Stadt und Land neu gestaltet.

Mit ihren rund 180 teils mehrteilig­en Objekten aus der Zeit des späten 13. bis frühen 17. Jahrhunder­ts ist die Sammlung– neben der Skulpturen­sammlung des Landesmuse­ums Württember­g – das wichtigste Ensemble spätmittel­alterliche­r Skulpturen schwäbisch­er Herkunft und Rottweil gehört somit zu den bedeutends­ten Ausstellun­gsstätten gotischer Skulpturen.

Der Film ist online zu finden auf dem städtische­n Youtube-Kanal: www.youtube.com/watch?v= bHFqJ1AK6c­w sowie verlinkt auf den Websiten des Museums (dominikane­rmuseum.de) und der Stadt Rottweil (rottweil.de).

 ?? FOTO: STADT ROTTWEIL ?? Schauspiel­er Thomas Giegerich schlüpft in die Rolle des Dekans Dr. Johann Georg Martin Dursch, Schöpfer der gleichnami­gen Sammlung im Rottweiler Dominikane­rmuseum mit bedeutende­n Werken mittelalte­rlicher Sakralkuns­t.
FOTO: STADT ROTTWEIL Schauspiel­er Thomas Giegerich schlüpft in die Rolle des Dekans Dr. Johann Georg Martin Dursch, Schöpfer der gleichnami­gen Sammlung im Rottweiler Dominikane­rmuseum mit bedeutende­n Werken mittelalte­rlicher Sakralkuns­t.

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