Vogelgrippe: Stallpflicht könnte zum 15. März enden
TUTTLINGEN (maj) - Die Geflügelhalter im Landkreis Tuttlingen können möglicherweise bald aufatmen. Die Vogelgrippe scheint die Region weitgehend verschont zu haben. Sogar das Ende der Stallpflicht wird vom Landratsamt für Mitte März in Aussicht gestellt.
Noch im Januar hatten Dr. Karl Schwab und Dr. Berthold Laufer vom Veterinäramt des Landkreises Tuttlingen zur Vorsicht gemahnt. Man könne nur schwer abschätzen, wie heftig der Ausbruch der Vogelgrippe – das Hochpathogene Aviäre Influenza-Virus H5N8 – im Kreis sein werde. Der Schnee könne Kadaver von Vögeln verbergen.
Die Sorge scheint sich nach dem Tauwetter der vergangenen Wochen nicht zu bewahrheiten. „Im Landkreis Tuttlingen gab es die Meldung von zehn toten Tieren“, sagt Julia Hager, Sprecherin des Landratsamts, auf Anfrage unserer Zeitung. Alle Kadaver seien beprobt worden. Das Ergebnis war jeweils negativ. „Eine Konzentration oder Häufung ist nicht festzustellen“, erklärt sie.
Deshalb könne es sein, dass die Allgemeinverfügung, die Ende Dezember erlassen wurde, am Montag, 15. März, ausläuft. Damit würde auch die Pflicht der Geflügelhalter, ihre Tiere in Ställen zu halten, enden. „Sollte sich wider der Erwartungen dennoch ein Ausbruch der Geflügelpest bestätigen, so wird man die geltende Allgemeinverfügung erneuern“, betont Hager.
Das Virus ist schließlich noch aktiv in Deutschland. Nach Auskunft des Veterinäramtes habe es Anfang März in acht Bundesländern noch aktive Ausbrüche bei Nutzvögeln und gehaltenen Vögeln gegeben. „Insgesamt sind in Deutschland derzeit 653 Seuchenobjektmeldungen bei Wildvögeln eingegangen“, sagt Hager. Seit das Auftreten des Virus bekannt geworden war, hatte es Fälle in 13 Bundesländern gegeben.
In der Region Tuttlingen/ Schwarzwald-Baar war bei einem schwer erkrankten Mäusebussard vor Weihnachten bei Donaueschingen das Hochpathogene Aviäre Influenza-Virus H5N8 festgestellt worden. Auch ein Höckerschwan im Landkreis Tuttlingen hatte „deutliche Anzeichen einer Gehirnstörung, wie Kreisbewegungen und Verdrehung von Kopf und Hals“gezeigt. Die Tests hatten dann aber keinen Hinweis auf die Vogelgrippe geliefert.