Aesculap-Beschäftigte treten in Warnstreik
Lange Menschenkette entlang der B 311 – Auch im Homeoffice ruhte die Arbeit
TUTTLINGEN (skr) - Rund 200 Beschäftigte der Firma Aesculap sind am Freitagvormittag eine Stunde lang in den Warnstreik getreten. Vor den Hauptgebäuden der Firma, auf dem Gehweg entlang der B 311, versammelten sich die Streikenden zu einer langen Menschenkette, die bis zum Kreisverkehr reichte. Auch Beschäftigte im Homeoffice traten für eine Stunde in den Streik – sie verfolgten die Veranstaltung online
Schon am Vortag hatte es einen Warnstreik mit rund 140 Teilnehmern bei SHW im Ludwigstal gegeben (wir haben berichtet). Auch bei der Firma Fötsch in Balingen hatte die IG Metall Albstadt die Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie aufgerufen, zeitweise die Arbeit niederzulegen.
Die IG Metall fordert in der aktuellen Tarifrunde ein Entgelt-Volumen von vier Prozent bei zwölf Monaten Laufzeit, das zur Stabilisierung der Einkommen und zur Sicherung von Beschäftigung eingesetzt werden soll. Außerdem will die IG Metall einen tariflichen Rahmen für betriebliche Zukunftstarifverträge schaffen und die Perspektiven für Auszubildende und dual Studierende
verbessern. In den ersten drei Verhandlungsrunden wurde keine Annäherung erreicht, am 9. März treffen sich die Verhandlungspartner zur vierten Runde.
Der Arbeitgeber verband Südwest metall zeigte indes wenig Verständnis für die Warnstreiks und die Forderungen der IG Metall. Angesichts der „schwersten Wirtschaftskrise der Geschichte der Bundesrepublik“sei es völlig an der Realität vorbei, vier Prozent mehr Geld zu verlangen, sagte der Südwest metall Geschäftsführer der Bezirks gruppe Schwarzwald-Hegau, Markus Fink.