Strafen müssen drastischer ausfallen
Ein Auto ist ein Fortbewegungsmittel, um von A nach B zu gelangen. Mehr nicht. Das sollte eigentlich jedem klar sein. Doch viel zu viele Zeitgenossen sehen den fahrbaren Untersatz als Statussymbol oder missbrauchen ihn zur Selbstbestätigung. So auch die Raser und Poser.
Schön und gut – wenn damit nur nicht die potenzielle Gefährdung unschuldiger anderer Verkehrsteilnehmer verbunden wäre. Immer wieder sind in den vergangenen Jahren Menschen bei illegalen Autorennen getötet worden, die rein gar nichts mit der PS-starken Auseinandersetzung jeglicher Selbstkontrolle
beraubter Kontrahenten auf vier Rädern zu tun hatten. In Trossingen nicht möglich? Wenn zwei Wahnsinnige spätabends in der Dunkelheit fast doppelt so schnell wie erlaubt über die Hauptstraße brettern, sehr wohl. Und das jüngste Rennen mitten in der Innenstadt war offenbar kein Einzelfall. Und immer sind es junge Männer – die, statt am Abend zum Beispiel ein gutes Buch zu lesen, so sie eins besitzen, sich lieber mit Gleichgesinnten auf dem Asphalt duellieren.
Was ist zu tun gegen ein solches Ausmaß gefährlichen Leichtsinns? Das bisherige Strafmaß reicht ja zur Abschreckung offenbar nicht aus.
Den Posern und Rasern ihr liebstes Stück für eine lange Weile wegzunehmen, wie es bisweilen gehandhabt wird, sollte das mindeste sein. Der Gesetzgeber sollte darüberhinaus aber endlich den Mut zu drastischeren Mitteln haben: Ein drohender Führerscheinentzug auf Dauer – es muss ja nicht gleich lebenslang sein – für alle, die ihr Fahrzeug als potenzielle Waffe einsetzen, könnte selbst die abschrecken, die jetzt nur hämisch grinsen, wenn die Polizei sie auf die möglichen Folgen eines selbstverschuldeten Unfalls hinweist. Sie spielen mit dem Leben ihrer Mitmenschen – auf den Autobahnen, auf den Landstraßen, und auch auf der Trossinger Hauptstraße.