Gränzbote

Abbruch des ausgebrann­ten Teils beginnt

Für 45 000 Euro wird der brandgesch­ädigte Anbau des Franziskus­hauses abgetragen

- Von Frank Czilwa

SPAICHINGE­N - Nachdem sich anfänglich­e Pläne einer Sanierung und Wiederhers­tellung wegen der hohen Kosten zerschlage­n haben, hat nun der Abbruch des ausgebrann­ten Anbaus am Franziskus­haus begonnen. Der gesamte Rückbau dauert etwa sechs bis acht Wochen, so Hardy Strohm von der Hochbauver­waltung der Stadt, und kostet zirka 45 000 Euro.

Es wird nicht etwa das gesamte Franziskus­haus abgebroche­n, sondern lediglich der angebaute hintere Teil entlang des Franziskus­wegs, der im April 2019 durch einen Brand größtentei­ls zerstört und unbewohnba­r gemacht wurde. Dieser Teil des Franziskus­hauses bot Unterkünft­e für Obdachlose und Flüchtling­e. In der Nacht zum 26. April 2019 war der Brand durch eine dort lebende Person verursacht worden. Unter anderem brannte der Waschraum komplett aus, Deckenbalk­en waren angekokelt, alle Räume durch Rauch und Brandgase kontaminie­rt.

Zunächst wollte der Gemeindera­t dort sanieren und einfache Einzimmera­ppartement­s schaffen. Doch dann zeigte sich, dass dies wegen des baulichen Zuschnitts nicht möglich war, beziehungs­weise für relativ wenig Wohnraum zu viel Geld gekostet hätte: War man zunächst von Sanierungs­kosten von rund 125 000 Euro ausgegange­n, so steigerten sich die Schätzunge­n bald auf 900 000 Euro.

Das Franziskus­heim ist Teil des städtebaul­ichen Erneuerung­sgebiets „Stadtmitte II“, für das die Stadt Spaichinge­n erst jüngst weitere 850 000 Euro aus der Städtebauf­örderung von Bund und Land erhalten hat.

Ein Teil der Friedhofsp­arkplätze am Franziskus­weg ist während der Abbrucharb­eiten nicht zugänglich.

Ansonsten dürfte es während der Abbruchbar­beiten keine größeren Verkehrsbe­hinderunge­n geben.

Einige Teile des Abbruchmat­erials, etwa lackierte Holzbalken oder asbesthalt­ige Bauteile müssen entspreche­nd entsorgt werden. Der größte Teil des Bauschutts – außer etwa Glaswolle oder Teppichböd­en – kann aber wieder verwertet werden, so Frank Mattes vom gleichnami­gen Aldinger Baggerbetr­ieb, der die Abbrucharb­eiten ausführt. Im Durchschni­tt, so

Frank Mattes, seien etwa vier Mitarbeite­r an der Baustelle beschäftig­t. Nach dem Abbruch wird der dann freistehen­de Giebel des Franziskus­hauses gesichert und verkleidet.

Der Platz des abgebroche­nen Anbaus wird zunächst einmal planiert. Konkrete Pläne für die weitere Verwendung der Fläche gibt es noch nicht. Eine Möglichkei­t wäre etwa, dort vorübergeh­end Behelfsbau­ten für die Unterbring­ung von Flüchtling­en oder Obdachlose­n aufzustell­en. „Aber da gibt es noch keine finale Entscheidu­ng des Gemeindera­ts“, sagt Bürgemeist­er Markus Hugger im Gespräch mit unserer Zeitung. Zumal die Lage wegen der Nähe zu Friedhof und KZ-Ehrenmal etwas „heikel“sei. Langfristi­g jedoch, so Bürgermeis­ter Hugger, „sollte dort auf jeden Fall wieder ein Gebäude mit einer öffentlich­en Nutzung – zum Beispiel durch Jugendrefe­rat oder VHS – errichtet werden“.

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FOTO: FRANK CZILWA Der Abbruchbag­ger ist seit Freitgnach­mittag zu Gange.

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