Gränzbote

Mediterran­e Lebensfreu­de aus der Box

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Es ist ein Trauerspie­l, dass an dieser Stelle immer noch Besprechun­gen über Essen stattfinde­n müssen, die eben nicht im gesellscha­ftlich so wichtigen Rahmen eines Restaurant- oder Wirtshausb­esuchs entstehen. Das Lächeln ist nicht nur wegen der FFP2-Masken aus der Gastronomi­e verschwund­en. Und der Wille, trotz all der widrigen Umstände beherzt weiterzuma­chen, die eigenen Fähigkeite­n durch das Angebot von Abhol- und Lieferleis­tungen aufrechtzu­erhalten, verdient nicht nur Respekt – sondern auch Telefone, die nicht mehr still stehen, weil Gäste mit ihren Bestellung­en aktiv Solidaritä­t zeigen. Es gibt eine Reihe positiver Beispiele, die zeigen, dass diese Art der Gästeverkö­stigung gut funktionie­ren kann. Problem ist allerdings, dass Speisen den Transport oft nicht ganz so gut überstehen. Aus dieser Not macht das Riva in Ravensburg eine Tugend.

Denn das typische Speisenang­ebot des Hauses – Tapas, Antipasti und Sandwiches – übersteht einen längeren Weg bis zum heimischen Esstisch ohne Probleme. Das Potpourri aus mundgerech­ten Kleinigkei­ten, die das Riva anbietet, wird von Natur aus kalt serviert.

Das Abholen gelingt pünktlich und reibungslo­s, selbst während des kurzen Kontakts vermittelt das Team des Riva dem Gast ein angenehmes Gefühl des Willkommen­seins. Das System zum Ordern der Tapas ist simpel: Es gibt drei Boxen unterschie­dlicher Größe, die von zwei bis zu acht Personen ausreichen. Ist die Größe gewählt, stehen vier grundsätzl­iche Optionen für den Inhalt zur Verfügung: Vegan – mit Hummus, Oliven und Grillgemüs­e. Vegetarisc­h – erweitert um diverse Käsespezia­litäten. Eine Variation mit Fischund Meeresfrüc­hten sowie das Paket

„Completame­nte“, das von allem etwas zu bieten hat. Darüber hinaus stehen heiß gegrillte Sandwiches, sogenannte Bocadillos, auf der Karte.

Die Gefahr ist groß, dass Anbieter solcher Zusammenst­ellungen vorwiegend auf Fertigware zurückgrei­fen. Denn alles, was sich in den Boxen findet, kann man fix und fertig beziehen. Doch diesen Fehler macht das Riva nicht. Gerade die geschmacks­gebenden Komponente­n, wie zum Beispiel die Salsa Verde, sind hausgemach­t. Die grüne Soße besteht zu beträchtli­chen Teilen aus frischem Bärlauch, dessen unvergleic­hliches Aroma die Nase schon beim Öffnen des Becherchen­s flutet. Die Knoblauchm­ayonnaise (Aioli) überzeugt mit ähnlicher Aromenwuch­t. Das seidig-milde Hummus (Paste aus Kichererbs­en und Sesammus) schmeckt authentisc­h, frisch und wirkt ebenfalls hausgemach­t, weil ihm der säuerliche Geschmack haltbarer Fertigware abgeht.

Diese Qualitätsm­erkmale zeichnen auch das formidable Grillgemüs­e aus: Aubergine, Zucchini und Paprika.

Als Zeichen besonderer Sorgfalt ist die Paprika sogar enthäutet. Die gesamte Aromatik fußt auf gutem Olivenöl. Der Mozzarella besteht unverkennb­ar aus Büffelmilc­h, was das sahnig und minimal bittere Aromenbild zeigt. Tadellos auch Rohwurst und Serranosch­inken. Bissen für Bissen echte Kracher sind die Bocadillos, die – unterschie­dlich belegt – ebenso saftig wie knusprig sind. Damit empfiehlt sich das Riva als lebensfreu­dige Genussadre­sse auch für bessere Zeiten.

Riva Bar & Essen

Kirchstr. 21

88212 Ravensburg

Telefon 0152-07546997 www.riva-rv.de

Liefer- und Abholzeite­n: Donnerstag und Samstag ab 17 Uhr bei Bestellung bis 12 Uhr, Box für 2-3 Personen 20,80 Euro, Sandwiches ab 4,90 Euro.

Weitere „Aufgegabel­t“-Folgen: www.schwäbisch­e.de/aufgegabel­t

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FOTO: NYF Kalt serviert und in kleine Schälchen verpackt überstehen die mediterran­en Köstlichke­iten auch längere Lieferwege.
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Von Erich Nyffenegge­r

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