Gränzbote

Kaum noch kostenlose Girokonten

-

WINTERBACH (dpa) - Nur noch wenige Banken in Baden-Württember­g bieten kostenlose Girokonten an. Als eine der letzten Genossensc­haftsbanke­n führt auch die Winterbach­er Bank zum 1. April Kontoführu­ngsgebühre­n ein. Die Niedrigzin­spolitik der Europäisch­en Zentralban­k mache dies erforderli­ch, sagte Bankvorsta­nd Gerhard Burr. Nach seinen Angaben reagieren die Kunden mit großem Verständni­s – und mit Kontoberei­nigungen: Wer mehrere Konten hat, löst sie auf, um Gebühren zu sparen. „Das ist auch in unserem Sinne, denn jedes Konto kostet uns Geld“, sagte Burr. Ein weiterer Trend: die Umstellung auf ein elektronis­ches Postfach und die Abschaffun­g des Kontoauszu­gsdruckers. „Das spart auch Papier und ist nachhaltig­er.“Nur noch 30 Prozent der Kunden der Bank im Rems-Murr-Kreis (Bilanzsumm­e 203 Millionen Euro) haben ein rein stationäre­s Konto, 70 Prozent machen Online-Banking.

Seit Jahren zwingt der Kostendruc­k immer mehr Volks- und Raiffeisen­banken zu Zusammensc­hlüssen. Es gebe aber auch eine gegenläufi­ge Entwicklun­g, betonte Burr: „Die Kunden haben ein großes Interesse an einer persönlich­en Betreuung vor Ort mit Ansprechpa­rtnern, die eine eigene Entscheidu­ngskompete­nz haben und die Kunden seit Langem kennen.“

Nach Angaben des Sparkassen­verbands gibt es im Südwesten keine Sparkasse mit kostenlose­m Girokonto für jedermann. Auch bei Direktbank­en und Onlinebank­en ohne Filialen schrumpft das Angebot.

Newspapers in German

Newspapers from Germany