Stelle zur Schwangerschaftskonfliktberatung besetzt
Frauen können sich nun auch an die Diakonie Tuttlingen wenden – Kosten übernimmt das Land zu 80 Prozent
TUTTLINGEN - Nach einem Dreivierteljahr besetzen Diakonie und Landratsamt Tuttlingen eine neue Stelle in der Schwangerschaftskonfliktberatung. Mitte März schließe man damit die bisherige Versorgungslücke, teilt Landratsamtssprecherin Julia Hager jetzt auf Anfrage unserer Zeitung mit. Für Betroffene bedeutet das eine schnellere Beratung und kürzere Anfahrtswege.
Im Juli 2020 verabschiedete sich Martha Gassner, die am Landratsamt für die Schwangerenkonfliktberatung zuständig gewesen war, in den Ruhestand. Seither verblieb nur noch eine einzige Mitarbeiterin der Diakonie Schwenningen, die betroffenen Frauen für den Kreis Tuttlingen einen Beratungsschein ausstellen konnte. Die Caritas berät Schwangere in Konfliktsituationen zwar auch, bescheinigt dies aber nicht. Um einen Abbruch einzuleiten, müssen Frauen aber einen offiziellen Nachweis über eine Beratung vorlegen.
Es gebe letztlich zu wenig Anlaufstellen, bemerkte auch das Land Baden-Württemberg und erklärte seine finanzielle Unterstützung für eine neue Vollzeitstelle. Die dürfe aber nicht mehr beim Landratsamt, sondern nur bei einem freien Träger angesiedelt sein. Unter dieser Voraussetzung übernehme man 80 Prozent der Kosten für eine Vollzeitkraft.
Die neue Stelle ist nun der Diakonie Tuttlingen zugeordnet. Damit diese die restlichen 20 Prozent der Kosten nicht alleine stemmen muss, unterstützt der Kreis mit 10 000 Euro jährlich.
Damit stelle man eine „auskömmliche Beratungssituation“sicher, erklärt Julia Hager. Man sei so gut aufgestellt wie noch nie. Künftig sollen nicht nur in Tuttlingen, sondern auch in Trossingen Sprechstunden angeboten werden.