Ribérys Grüße helfen nicht
Freiburg verliert klar gegen Leipzig – RB bleibt dank 3:0 weiter im Meisterrennen und beeindruckt die Konkurrenz
FREIBURG (dpa) - Immerhin durfte sich der SC Freiburg über eine ganz besondere Grußbotschaft freuen. Nach dem enttäuschenden Auftritt beim 0:3 gegen RB Leipzig veröffentlichte der SC ein kurzes Video von Franck Ribéry. „Hallo Monsieur Streich, hallo Jonathan“, eröffnete der ehemalige Bayern-Profi seine Nachricht an Freiburgs Trainer Christian Streich sowie an seinen Landsmann Jonathan Schmid. Dieser hatte Ribéry mit seinem 273. Einsatz in der Fußball-Bundesliga am Samstag als französischen Rekordspieler eingeholt. „273 Bundesliga-Spiele, Wahnsinn. Das schaffen nur die Besten. Viele Grüße nach Freiburg“, sagte Ribéry grinsend.
Obwohl sein Verein die Botschaft aus dem sonnigen Florenz veröffentlicht hatte, wusste Streich im ersten Moment nicht mal davon. „Das habe ich nicht gewusst, dass er’s getan hat, weil ich in den sozialen Netzwerken nicht unterwegs bin“, sagte der 55Jährige. „Aber das wundert mich nicht, dass der Franck das macht. Das ist so ein netter Kerl. Da ist mir klar, dass er dem Jonny gratuliert. Das freut mich total für den Jonny.“Am nächsten Samstag (15.30 Uhr/Sky) im Auswärtsspiel beim FSV Mainz 05 dürfte Schmid den langjährigen Bayern-Profi überholen.
Daran dachte Streich nach der Niederlage gegen Leipzig aber nicht. Dem Coach war anzumerken, dass ihm die Pleite zusetzte. Seine Mannschaft hatte sich über 90 Minuten keine klare Torchance erarbeitet. Erstmals seit Mai 2020 blieb der SC in zwei aufeinanderfolgenden Heimspielen ohne Tor. Das lag an der lahmenden Offensive, aber auch an Fehlern, die Leipzig gnadenlos bestrafte. Vor dem 0:1 hatte SC-Torwart Florian Müller mit einem riskanten Pass Baptiste Santamaria in die Bredouille gebracht, diese Nachlässigkeit bestrafte letztlich Christopher Nkunku (41. Minute) mit dem 1:0. Einen Fehler von Nicolas Höfler nutzte dann als Endabnehmer Alexander Sörloth (64.) zum 2:0. Schließlich schloss Emil Forsberg (79.) eine herrliche Kombination zum 3:0 ab.
„Wenn Leipzig so spielt, so präsent, so frisch, so wach, dann ist es brutal schwierig“, sagte Streich. „So wie sie auftreten im Moment, sind sie ein ernsthafter Konkurrent von Bayern München, das steht außer Frage.“Die Gäste waren mit der Gnadenlosigkeit und Geduld einer Meistermannschaft aufgetreten. Das hat auch der FC Bayern München registriert. „Leipzig ist sehr stabil und spielt guten Fußball. Es macht Spaß, ihnen zuzuschauen“, lobte BayernCoach Hansi Flick den großen Rivalen nach dem Erfolg über den abgehängten BVB.
Durch den erneuten Erfolg der Leipziger deutet alles auf einen spannenden Zweikampf um die deutsche Meisterschaft in den verbleibenden zehn Spielen hin. RB selbst hält sich mit großen Titel-Sprüchen aber noch zurück. Natürlich würde Julian Nagelsmann die Bayern am liebsten auch in den nächsten Wochen weiter nerven, ehe es am 3. April zum direkten Duell der beiden Topclubs kommt. Doch der jüngste Coach der Fußball-Bundesliga hat keine Zeit, schon jetzt so weit vorauszuschauen. Am Mittwoch (21 Uhr/Sky) will er im Champions-League-Achtelfinale gegen den FC Liverpool und Jürgen Klopp nach dem 0:2 im Hinspiel noch die Sensation schaffen. Tritt Leipzig am Mittwoch in Budapest ähnlich dynamisch, aggressiv, geduldig und vor allem gnadenlos wie in Freiburg auf, ist vieles möglich. „Am Mittwoch gegen diesen Gegner wird alles gefordert sein“, sagte Nagelsmann.