Spannung dank Odermatt
Auch Petra Vlhova wahrt ihre Gesamtweltcup-Chancen
SAALBACH-HINTERGLEMM (dpa) Andreas Sander freute sich nach der kleinen Genugtuung schon auf ein paar skifreie Tage, Josef Ferstl konnte den Ausgang seines Comebacks kaum glauben. „Whaaat?!“, fragte der Oberbayer, nachdem er am Sonntag als zunächst Achter beim Super-G von Saalbach-Hinterglemm abschwang. Am Ende reichte es dann zwar nicht für die Top Ten, ein 13. Platz aber machte den unter Schmerzen fahrenden Ferstl „super happy“. Auf dem achten Platz landete schließlich Sander, dessen Wiedergutmachung nach einem 24. Rang am Samstag in der Abfahrt gelang. Nun geht der Fokus auf das Weltcup-Finale in eineinhalb Wochen in Lenzerheide zu. In der Schweiz werden die Kristallkugeln für die Saisonbesten vergeben. Spannend wie in diesem Jahr war es lange nicht mehr – die Zeiten, in denen Überflieger wie Marcel Hirscher oder Mikaela Shiffrin frühzeitig als Triumphatoren feststanden, sind vorbei. Dafür sorgten Marco Odermatt mit seinem Sieg im Super-G in Österreich und Petra Vlhova mit ihrem Heimerfolg im Riesenslalom von Jasna.
Der 23 Jahre alte Eidgenosse zauberte ausgerechnet auf dem extrem kniffligen Kurs eine fehlerfreie Fahrt in den Schnee und gewann vor Matthieu Bailet aus Frankreich (0,62 Sekunden zurück) und Weltmeister Vincent Kriechmayr aus Österreich (0,81). „Es hat fast alles perfekt zusammengepasst“, resümierte Odermatt, der in seiner Heimat gleich drei Kristallkugeln gewinnen kann. In der Super-G-Wertung liegt er vor dem letzten Event 83 Punkte hinter Kriechmayr. Im Riesenslalom fehlen ihm 25 auf Alexis Pinturault. Und im Rennen um die große Kugel für den Gesamtweltcup verringerte er den Rückstand auf den Franzosen auf 81 Zähler.
Vlhova hatte in ihrer slowakischen Heimat zunächst keine Zeit für Rechnereien. Für sie war der Sieg vor Alice Robinson aus Neuseeland (0,16 Sekunden zurück) und US-Dauerrivalin Shiffrin (0,37) zu emotional. Dem schon vor der Saison ausgerufenen Ziel, der großen Kristallkugel, kam sie deutlich näher. Vlhova hat nur noch 36 Punkte Rückstand auf die führende Lara Gut-Behrami aus der Schweiz. Weil drei der noch sechs ausstehenden Weltcuprennen Slaloms und damit kein Gut-BehramiTerrain sind, ist Vlhova die Favoritin.
Nach seinem Silber-Coup bei der WM etwa hatte Sander die WeltcupAbfahrt in Saalbach am Samstag komplett verpatzt, das Ergebnis vom Sonntag (1,54 Sekunden zurück) tat da sehr gut. „Das war eine deutlich bessere Leistung von mir, aber natürlich noch nicht perfekt“, sagte der Westfale, dessen Startnummer 3 ein großer Nachteil war, weil man später im Rennen mehr Informationen über die Schlüsselstellen hatte und zudem die Sicht teils deutlich besser war.