Stockacher Straße: Zwei Varianten stehen zur Auswahl
Es geht um mehr Fördergeld oder mehr Parkraum – Die Bauarbeiten sollen am Stück erfolgen
TUTTLINGEN - Wie könnte die Stockacher Straße künftig aussehen? Möglichkeiten hat der Technische Ausschuss in seiner vergangenen Sitzung aufgezeigt. Zwei Varianten, die zu 50, beziehungsweise zu 90 Prozent, gefördert werden sollen, möchte die Stadt nun an das Regierungspräsidium nach Freiburg schicken.
Es soll anders laufen, als ursprünglich geplant. Angedacht war, dass die Stockacher Straße in mehreren Bauabschnitten Schritt für Schritt saniert werden soll. Bauabschnitt zwei ist bereits fertig. Nun will die Stadt die restliche Straße aber doch in einem Rutsch erledigen. „Am wichtigsten ist, dass die Straße endlich fertig wird“, sagt Tuttlingens Oberbürgermeister Michael Beck.
Zwei Varianten sollen nun an das
Regierungspräsidium nach Freiburg geschickt werden. Bei Variante eins sind Rad- und Fußgängerweg miteinander kombiniert. Die Parkplätze könnten hierbei in reduzierter Form erhalten werden. Diese Variante würde mit bis zu 50 Prozent vom Land gefördert werden. Die andere Version sieht eine Trennung des Rad- und Gehwegs vor. Die höchst mögliche Förderung wären hier 90 Prozent der Baukosten. Allerdings würden die Parkplätze entlang der Stockacher Straße fast komplett wegfallen.
„Es sind zwei Varianten, die wir uns gut vorstellen könnten. Deshalb würden wir beide nach Freiburg schicken“, erläutert Baudezernent Florian Steinbrenner. Bei der Planung sei auch der künftige Kreisverkehr mit eingeschlossen. „Es gibt zwei Möglichkeiten, den Kreisverkehr mit dem Fahrrad zu durchqueren. Einmal auf dem Fahrradstreifen, der in den Autoverkehr miteinfließt. Die zweite Möglichkeit könnte um den Kreisel herum führen. Quasi ein gesicherter Übergang, sodass der Fahrradfahrer nicht durch den Kreisverkehr fahren muss“, sagt Steinbrenner.
Ob eine Radachse in der Stockacher Straße gerechtfertigt sei, stellte FDP-Gemeinderat Hans-Peter Bensch in Frage. Schließlich gebe es bereits eine in der Liptinger Straße. Vernünftig sei, eine Achse in der Weimarstraße zu planen. „Die Stockacher Straße ist kaputt, wie müssen sie dringend fertig bauen. Die Frage ist nur, wie sie aussehen wird – unabhängig von der Weimarstraße“, antwortete Beck. Die Liptinger Straße sei zwar als Radachse ausgeschildert, aber für Radfahrer keine gute Alternative.
Ähnlich sieht das auch Uwe Schwarztkopf von der LBU: „In der
Liptinger Straße wird an beiden Straßenseiten geparkt. Wenn einem Fahrradfahrer ein Autofahrer entgegen kommt, muss dieser absteigen, damit das Auto vorbei kommt. Meiner Meinung nach ist die Liptinger Straße als Fahrradstraße ungeeignet“. Kritisch sieht FDP-Gemeinderat Herbert Spägele eher die wegfallenden Parkplätze entlang der Stockacher Straße. „Natürlich wäre es toll, wenn wir eine 90 prozentige Förderung bekommen würden. Allerdings finde ich es unrealistisch, die Parkplätze in dieser Straße zu streichen“, sagt er. Vor allem der Handel und das Gewerbe würden darunter leiden.
Die beiden Varianten sollen nun zur Prüfung an das Regierungspräsidium geschickt werden. Welche Version in Frage kommt, wollen die Gemeinderäte in einer kommenden Sitzungen diskutieren.