Wild Wings segeln auf Play-off-Kurs
Leistungen von Goalie Joacim Eriksson wecken in der DEL Begehrlichkeiten
VILLINGEN-SCHWENNINGEN - Die Wild Wings segeln weiter auf Playoff-Kurs. Die guten Leistungen einiger Schwenninger Spieler, wie etwa die von Joacim Eriksson, wecken in der Deutschen Eishockey Liga Begehrlichkeiten.
Die Schwenninger landeten am Donnerstag mit einem 5:0-Sieg in Augsburg ihren bislang höchsten Saisonsieg. „Wir haben von Anfang an sehr stark gespielt. Mit unserem Führungstor war die Partie praktisch schon gelaufen. Wir hatten gute Beine, haben die meisten Zweikämpfe gewonnen, waren in Unterzahl stark und haben diesmal auch bei fünf gegen drei getroffen“, jubelte WildWings-Trainer Niklas Sundblad.
Anders als in anderen Partien verschliefen die Wild Wings diesmal die Anfangsphase nicht. „Wir haben das klar angesprochen, dass wir in den ersten zehn Minuten konsequent und konzentriert sein müssen“, so Sundblad. „Wir haben ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht. Wir haben 60 Minuten konsequent gearbeitet. Wir hatten gutes Tempo drin, waren aggressiv“, befand auch Wild-WingsSportdirektor Christof Kreutzer.
Nach torlosem ersten Drittel brachte Verteidiger Colby Robak mit seinem ersten Saisontor in doppelter Überzahl den SERC in Führung. Schon bröckelte die Gegenwehr der Panther. Maximilian Hadraschek und Johannes Huß sorgten mit ihren Toren für einen Doppelschlag. Zum Ende des zweiten Drittels stellte der wieder genesene Troy Bourke auf 4:0 für Schwenningen. Im Schlussdrittel sorgte Daniel Weiß für den Endstand.
„Das war ein brutales Statement unserer Mannschaft. Über unsere Torhüter brauchen wir ohnehin nicht zu reden, die sind Weltklasse. Wir haben aber noch weiter Steigerungspotential. So fällt mit Darin Olver ja auch noch ein Topscorer verletzungsbedingt aus“, erklärte Daniel
Weiß. Apropos Torhüter. Sportdirektor Kreutzer sagte bei seinem Amtsantritt in Schwenningen, dass er eine Mannschaft eigentlich gerne zuerst von hinten aufbaut, sprich zuerst die Torhüter verpflichtet. Wie groß sind aktuell die Chancen, dass das erfolgreiche Torwartduo Joacim Eriksson und Patrik Cerveny Schwenningen erhalten bleibt? Gerade die starken Leistungen der Nummer
eins, Eriksson, der am Donnerstag seinen zweiten Shut-out der Saison feierte – der erste war übrigens auch gegen die Fuggerstädter am 1. Februar beim Heim-4:0 – weckt bei der DEL-Konkurrenz Begehrlichkeiten. Kreutzer: „Tja, wenn ein Spieler einschlägt, dann ist das immer Fluch und Segen. Trotzdem, wir wollen alle guten Spieler halten. Ob uns das gelingt, wird man sehen.“Die Mannschaft
solle dann für die kommende Saison noch mit vier fünf Mann sukzessive verstärkt werden. Kreutzer: „So habe ich das im Kopf, ob das aber so sein wird, weiß man derzeit nicht. Normalerweise wäre man um diese Zeit mit den Planungen für die kommende Runde schon viel weiter. Durch Corona ist eben alles anders und verschiebt sich. Bei manchen Spielern spielt am Ende das Geld auch gar nicht die Rolle. Ob jemand tatsächlich bleibt, ist für mich erst klar, wenn die Tinte unter dem Vertrag trocken ist.“
Die Wild Wings sind am Wochenende nicht im Einsatz, müssen erst am Dienstag in ihrem letzten Spiel der Südgruppe beim EHC Red Bull München ran. Die Wild Wings holten nun aus 23 Partien 33 Punkte. Die Augsburger Panther haben in 23 Spielen 27 Zähler gesammelt, müssen am Sonntag bei den Adler Mannheim ran. „Das Spiel gegen Schwenningen war eine Riesenenttäuschung. So wie wir uns am Schluss haben hängen lassen, das geht gar nicht. Wir haben die Zweikämpfe alle verloren“, so AEV-Stürmer Thomas Holzmann nach der fünften Heimniederlage der Panther in Folge.
Die Straubing Tigers haben bereits alle ihre 24 Süd-Gruppen-Spiele absolviert. Die Tigers siegten am Donnerstag daheim gegen Schlusslicht Nürnberg mit 4:3 nach Verlängerung und sind mit 29 Punkten wieder auf den fünften Tabellenplatz hochgeklettert. Chasen Balisy, der in der 57. Minute den Ausgleich erzielte und fünf Sekunden bevor die Verlängerung abgelaufen wäre, das Siegtor für Straubing machte: „Es war ein hartes Spiel. Wir sind aber gut drauf und werden uns gut auf die Partien gegen die Mannschaften aus der Nordgruppe vorbereiten.“Die Straubinger haben nun zehn Tage Pause, bevor sie ihre kräftezehrenden 14 Spiele der Verzahnungsrunde mit der Nordgruppe in nur 28 Tagen absolvieren müssen.