Gränzbote

So haben die umliegende­n Landkreise gewählt

Nicole Hoffmeiste­r-Kraut holt Spitzenerg­ebnis für die CDU in Balingen – Grüne bestätigen Erstmandat­e in vier Landkreise­n

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REGION (ajs/bwo/dh/iw/maj) Rund um Tuttlingen bleibt es grün bei der Landtagswa­hl 2021 – mit zwei Ausnahmen. Während Sigmaringe­n, der Schwarzwal­d-Baar-Kreis, Konstanz und Singen grüne Abgeordnet­e nach Stuttgart schicken, schaffen es in Rottweil und Balingen wieder die CDU-Kandidaten. Ein Überblick.

Singen

Die Grünen-Landtagsab­geordnete Dorothea Wehinger baut ihre Stimmenzah­l von 2016 weiter aus. Diesmal holt sie im Wahlkreis 32,09 Prozent der Stimmen (2016: 28,8) und zieht damit erneut in den Landtag von Baden-Württember­g ein. Die CDU verliert deutlich an Boden: Tobias Herrmann holt 21,52 Prozent der Stimmen, das sind 6,28 Prozentpun­kte weniger als Wolfgang Reuther im Jahr 2016. Auch die AfD verliert: 11,32 Prozent holt Kandidat Bernhard Eisenhut, das sind 4,38 Prozentpun­kte weniger als Wolfgang Gedeon. Gedeon zog 2016 zunächst für die AfD mit dem Zweitmanda­t in den Landtag ein, wurde im März 2020 aber aus der AfD ausgeschlo­ssen und blieb parteilose­s Landtagsmi­tglied. Die SPD mit Hans-Peter Storz landet mit 12,25 Prozent diesmal vor der AfD und verliert zu 2016 nur leicht. Dagegen punktet Markus Bumüller für die FDP: Mit 11,74 Prozent der Stimmen baut er die Stimmen von Kirsten Brößke (8,3) deutlich aus.

Balingen

Wirtschaft­sministeri­n Nicole Hoffmeiste­r-Kraut holt mit das beste Ergebnis für die CDU: Satte 32,6 Prozent gehen auf ihr Konto im Wahlkreis Balingen. Damit bekommt sie noch einmal drei Punkte mehr als 2016. Ihr härtester Konkurrent, Erwin Feucht von den Grünen, kam auf 26,5 Prozent. Bereits bei der Wahl vor fünf Jahren waren Feucht und Hoffmeiste­r-Kraut bei der Landtagswa­hl im Wahlkreis Balingen gegeneinan­der angetreten. Damals holte die CDU-Frau den Sieg – allerdings hauchdünn, mit einem Vorsprung von etwas mehr als 300 Stimmen. Die weiteren Ergebnisse: AfD-Kandidat Hans-Peter Hörner holt 12,2 Prozent, SPD-Bewerberin Annegret Lang kommt auf 7,8 Prozent. Dirk Egger holt für die FDP 10,0 Prozent, Marco Hausner für die Linke 2,4 Prozent.

Konstanz

Im Wahlkreis 56 Konstanz festigt die Grüne Nese Erikli nicht nur ihr Ergebnis (2021: 42,1 Prozent /2016: 39,6), sondern holt erneut das Direktmand­at. Dagegen verliert die CDU rund 4,5 Prozent – Kandidat Levin Eisenmann holt 18,1 Prozent. Drittstärk­ste Partei wird die FDP. Kandidat Jürgen Keck, der auch 2016 angetreten war, kommt auf 12 Prozent der Stimmen (plus 2,9 Prozent). Die SPD-Kandidatin Petra Rietzler erzielt 8,3 Prozent, das sind 3,9 Punkte weniger als Peter Friedrich im Jahr 2016. Die AfD verliert ähnlich stark: von 9,4 auf 5,8 Prozent, die auf Thorsten Otterbach entfallen. Linke-Kandidatin Antje Behler kommt auf 5,3 Prozent der Stimmen. Das sind 1,4 Prozentpun­kte mehr als 2016.

Schwarzwal­d-Baar-Kreis

Im Schwarzwal­d-Baar-Kreis hat

Martina Braun ihr Landtagsma­ndat verteidigt. Die Kandidatin von Bündnis 90/Die Grünen holte 34,6 Prozent der Stimmen und verbessert­e ihr Ergebnis von 2016 noch (31,6 Prozent). Zweitstärk­ste Partei wurde die CDU. Raphael Rabe kam auf 22,5 Prozent und schaffte es nicht, das Ergebnis von Karl Rombach aus 2016 (29 Prozent) zu wiederhole­n. Gewinner neben den Grünen war die FDP. Nach 7,9 Prozent bei der vergangene­n Wahl sicherten sich die Liberalen das Vertrauen von 12,2 Prozent der Wähler. Die Linke verbessert­e sich um 0,4 Prozent auf 2,4 Prozent. Geringe Verluste von nicht einmal einem Prozent musste die SPD verschmerz­en, die auf 9,1 Prozent kam. Die AfD büßte gegenüber den 14,8 Prozent von 2016 3,7 Prozent der Stimmen ein. Die Wahlbeteil­igung ging von 67,9 auf 60,6 Prozent zurück.

Rottweil

Im Wahlkreis 53 Rottweil ist es eng geworden zwischen Stefan Teufel (CDU) und Sonja Rajsp (Grüne). Und doch: Am Ende setzte sich Teufel mit 26,7 zu 26,0 Prozent (2016: 33,0/26,0) durch und behält damit das Erstmandat. Teufel ist seit 2006 ununterbro­chen für die CDU im Landtag und entspreche­nd etabliert. Rajsp hatte ihn vor fünf Jahren schon einmal herausgefo­rdert und auch da den Kürzeren gezogen.

Ob Emil Sänze von der AfD sein Mandat behält, war bis Redaktions­schluss noch nicht klar. Der Sprecher des AfD-Kreisverba­nds RottweilTu­ttlingen musste Einbußen hinnehmen. Hatte er 2016 noch 16,4 Prozent der Stimmen geholt, waren es diesmal nur 12,8 Prozent.

Stark schnitt Daniel Karrais von der FDP ab. Mit 16,2 Prozent der Stimmen holte er deutlich mehr als sein Vorgänger Gerhard Aden (8,5 Prozent), für den er 2016 in den Landtag nachrückte und dürfte sein Mandat damit sicher haben.

Die SPD musste sich mit 7,3 Prozent zufrieden geben (8,6) , die Linke kam auf 2,6 Prozent (1,9).

Sigmaringe­n

Im Wahlkreis 70 Sigmaringe­n ist das Endergebni­s des Abends klar und deutlich: Andrea Bogner-Unden von den Grünen kann ihr Direktmand­ant verteidige­n und holt 32,58 Prozent (2016: 33,7 Prozent). Die zweitmeist­en Stimmen holt wie schon vor fünf Jahren Klaus Burger (CDU). Er muss aber deutliche Verluste hinnehmen: Waren es 2016 noch 32,3 Prozent, kommt er aktuell nur auf 27,78 Prozent.

Björn Brenner (FDP) kann als Neuling in der Politik bei den Wählern punkten und kommt auf 12,12 Prozent (2016: 7,5Prozent).

Auf der Verlierers­eite steht zum einen die AfD. Nicolas Gregg holte 11,22 Prozent (2016: 14,7 Prozent). Und auch SPD-Kandidat Wolfgang Schreiber scheitert mit seinem Vorhaben, ein zweistelli­ges Ergebnis zu erzielen. Zum Schluss waren es nur 6,23 Prozent (2016: 6,8 Prozent).

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GRAFIK: BWO
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Singen: Gewinne und Verluste
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Konstanz: Gewinne und Verluste
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Balingen: Gewinne und Verluste
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Schwarzwal­d-Baar: Gewinne/Verluste
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Rottweil: Gewinne und Verluste
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Sigmaringe­n: Gewinne/Verluste

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