Ab Montag wird am Marquardt-Areal gebaut
Auf dem Quartier entstehen in 24 Monaten 90 Wohnungen – Baufirma investiert 35 Millionen Euro
TUTTLINGEN (lik) - Rund eineinhalb Jahre nach dem Spatenstich ist nun der Grundstein für das ehemalige Marquardt-Areal in der Bismarckstraße gelegt. Trotz Anlaufschwierigkeiten kann der Bau nun offiziell beginnen. Geplant sind 90 Wohnungen. Die Kosten für das komplette Projekt belaufen sich auf rund 35 Millionen Euro.
„Jahrzehntelang war hier eine Ruine. Zahlreiche Investoren haben sich an das Grundstück gewagt und wieder aufgegeben. Umso mehr freut es mich, dass das Projekt hier umgesetzt wird“, sagt Tuttlingens Oberbürgermeister Michael Beck. Trotz jahrelanger Verzögerungen durch das Denkmalamt und Brandschutzauflagen (wir haben berichtet), können die Arbeiten in der kommenden Woche starten.
In den geplanten 24 Monaten Bauzeit sollen auf dem Areal eine zweistöckige Tiefgarage und ein bis zu siebenstöckiger Wohnkomplex entstehen. Die gesamten Investitionskosten belaufen sich auf rund 35 Millionen Euro. „Es ist ein Projekt, dass alle Altersgruppen unter einem Dach vereint“, sagt Marcus Ziegler,
Geschäftsführer der leitenden Firma Schweizer Immo Projekt GmbH. Geplant sind Eigentums- und Seniorenwohnungen sowie Gewerbefläche. „Wir sind bereits mit mehreren Ärzten im Gespräch. Auch eine Physiopraxis
ist geplant“, sagt Ziegler. Ziel sei es, dass die Senioren so lange wie möglich selbstständig leben und sich versorgen können. Das Projekt entsteht in Zusammenarbeit mit der Stiftung Innovation und Pflege. „Wir haben eine Hausleitung und ein internes Pflegeteam“, fügt Ziegler an.
Wie groß das Projekt ist, erklärt Bauleiter Joachim Dannecker von der Firma Züblin. „Wir verarbeiten hier rund 59 000 Kubikmeter umbauten Raum. Die Fläche entspricht rund 75 Einfamilienhäusern. Wir bauen auf die Bauzeit gesehen also rund drei Einfamilienhäuser pro Monat.“In der kommenden Woche fangen die Arbeiten mit dem ersten Kran an. Vier Wochen später kommt ein zweiter in der Bismarckstraße dazu. Diese muss dann zeitweise komplett gesperrt werden.
40 Prozent der Wohnungen sei bereits vergeben, so Ziegler, im Seniorenbereich aber noch einiges frei.
TUTTLINGEN - Coronabedingt zum zweiten Mal in Folge findet die Ausbildungsbörse in Tuttlingen nicht in Präsenz, sondern digital statt. Trotz des ungewohnten Formats wird die Veranstaltung im April und Mai nicht stiefmütterlich behandelt. Die Organisatoren des Gewerbe- und Handelsvereins ProTUT legen sich ins Zeug, damit die virtuelle Veranstaltung zu einem wirklichen Erfolg wird.
„Im vergangenen Jahr haben wir die digitale Ausbildungsbörse noch aus dem Arm schütteln müssen“, sagt Gerd Rettkowski, Direktor Privatkunden bei der Volksbank SchwarzwaldDonau-Neckar in Tuttlingen und Mitglied bei ProTUT. Man habe sich nach dem Auftreten des Coronavirus die Frage gestellt, ob man absagt. Letztlich entschied man sich dafür, die digitale Variante in nur drei Wochen auf die Beine zu stellen. die Rettkowski unterstützt, liege bereits vor. Zwischen Dienstag, 13. April, und Dienstag, 11. Mai, bieten die Firmen, um sich zu präsentieren, Video-Konferenz, Telefonberatungen, Chats oder sogar virtuelle Firmenrundgänge angeboten. „Da gibt es schon tolle Sache. Einige Unternehmen sind sehr innovativ“, lobt Rettkowski. Der genaue Ablauf wird dann ab April auf einer eigenen Homepage zu sehen sein.
Dort wird es dann auch wieder die „Last Minute Börse“geben. Mit mehr als 350 offenen Ausbildungsstellen mit Ausbildungsbeginn im August/September 2021 gibt es auch für Kurzentschlossene noch die Chance, eine Lehrstelle zu finden.
Im Vergleich zum Vorjahr würden sich die Macher der Ausbildungsbörse eine stärkere Einbindung der Schulen und Schüler wünschen. Durch die Verlagerung ins Internet sei es schwieriger, eine Bindung zu den Jugendlichen herzustellen. Zwar hätten die Schüler durch den FernUnterricht Erfahrung und weniger Scheu mit digitalen Formaten. Bei den Präsenzveranstaltungen in der Stadthalle wären die Kinder aber meist mit ihren Eltern gekommen. „Dann haben sie den Junior bei einem interessanten Arbeitgeber an den Tisch gezogen“, erklärt Rettkowski augenzwinkernd, dass in den Präsenzterminen mehr Konsequenz lag. Bei der digitalen Börse würden die Eltern am heimischen Wohnzimmertisch weniger mitmachen. Umso mehr müssten die Schulen animiert werden, an den Workshops mit mehreren Schülern mitzumachen.
Baisch und Rettkowski hoffen, dass im nächsten Jahr wieder eine Präsenzveranstaltung in der Stadthalle möglich ist. Die digitale Variante werde aber weiter ausgebaut und parallel zum realen Treffen beibehalten.