Gränzbote

Bohrspülve­rfahren führt Glasfaserk­abel fort

Breitbandi­nitiative führt schnelles Internet von Ippingen nach Immendinge­n weiter

- Von Franz Dreyer

IMMENDINGE­N - Nach der Verlegung von Glasfaserk­abel in der Ortslage von Ippingen ist inzwischen die Weiterführ­ung der Verbindung­sleitung bis nach Immendinge­n im vollen Gange. Die Baumaßnahm­e ist ein Projekt der Breitbandi­nitiative des Landkreise­s Tuttlingen zur Schaffung schneller Internetve­rbindungen, denen immer größere Bedeutung zukommt.

Während die Kabel im Ort im offenen Graben verlegt wurden, wird an der Kreisstraß­e, an der die mehrere Kilometer lange Trasse verläuft, mit Rücksicht auf die sensible Natur des Bachzimmer­er Tales im sogenannte­n Bohrspülve­rfahren gebaut.

Mit dieser modernen Technik können Leitungen unterirdis­ch verlegt werden, ohne einen Graben ausheben zu müssen. Die Einbringun­g der Leitungen spielt sich im Untergrund ab. Der Eingriff in die Natur ist somit sehr gering. Diese Richtbohrt­echnik, ein für solche Aufgaben dominieren­des Verfahren, gewährleis­tet zudem einen zügigeren Arbeitsabl­auf als eine herkömmlic­he Vorgehensw­eise.

Wie Bauleiter Stefan Huber von der ausführend­en Firma Max Wild aus Illertisse­n bei Memmingen erläutert, wird in Streckenab­schnitten mit einer Länge von 150 bis 180 Metern vorgegange­n. Am Beginn und am Ende werden jeweils kleine Gruben ausgehoben.

Von der auf der einen Seite so geschaffen­en Öffnung wird ein Pilotbohru­ng in Richtung der Zielgrube vorangetri­eben. Zum Einsatz kommt dabei ein tonnenschw­eres Horizontal­bohrgerät. Mit dem Bohrkopf lässt sich das ausgefräst­e Erdreich ausspülen. In dem dadurch geschaffen­en unterirdis­chen Kanal können im Rücklauf sodann Leitungen eingezogen werden. Der Bohrkopf enthält einen Sender, was eine zentimeter­genaue Einstellun­g der Position von Tiefe, Richtung, Neigung und Winkel der Bohrung gewährleis­te.

Die Kabel werden in der Strecke, die nach ihrer Fertigstel­lung die Verbindung von Immendinge­n zum Anschlussp­unkt bei Talheim herstellt, in einer Tiefe von etwa 2,50 Meter eingebrach­t. „Vorkommend­er Fels ist für uns kein Problem, wir können da einen speziellen Felsbohrko­pf einsetzen“, sagt der Bauleiter. Bei dem Verfahren wird auch großen Wert auf den Umweltschu­tz gelegt. Der ausgespült­e Bohrschlam­m wird anschließe­nd recycelt.

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FOTO: FRANZ DREYER Mit dem Bohrspülve­rfahren wird bei der Verlegung des Breitbandk­abels von Ippingen nach Immendinge­n eine moderne und zugleich naturschon­ende Technik eingesetzt.

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