Bohrspülverfahren führt Glasfaserkabel fort
Breitbandinitiative führt schnelles Internet von Ippingen nach Immendingen weiter
IMMENDINGEN - Nach der Verlegung von Glasfaserkabel in der Ortslage von Ippingen ist inzwischen die Weiterführung der Verbindungsleitung bis nach Immendingen im vollen Gange. Die Baumaßnahme ist ein Projekt der Breitbandinitiative des Landkreises Tuttlingen zur Schaffung schneller Internetverbindungen, denen immer größere Bedeutung zukommt.
Während die Kabel im Ort im offenen Graben verlegt wurden, wird an der Kreisstraße, an der die mehrere Kilometer lange Trasse verläuft, mit Rücksicht auf die sensible Natur des Bachzimmerer Tales im sogenannten Bohrspülverfahren gebaut.
Mit dieser modernen Technik können Leitungen unterirdisch verlegt werden, ohne einen Graben ausheben zu müssen. Die Einbringung der Leitungen spielt sich im Untergrund ab. Der Eingriff in die Natur ist somit sehr gering. Diese Richtbohrtechnik, ein für solche Aufgaben dominierendes Verfahren, gewährleistet zudem einen zügigeren Arbeitsablauf als eine herkömmliche Vorgehensweise.
Wie Bauleiter Stefan Huber von der ausführenden Firma Max Wild aus Illertissen bei Memmingen erläutert, wird in Streckenabschnitten mit einer Länge von 150 bis 180 Metern vorgegangen. Am Beginn und am Ende werden jeweils kleine Gruben ausgehoben.
Von der auf der einen Seite so geschaffenen Öffnung wird ein Pilotbohrung in Richtung der Zielgrube vorangetrieben. Zum Einsatz kommt dabei ein tonnenschweres Horizontalbohrgerät. Mit dem Bohrkopf lässt sich das ausgefräste Erdreich ausspülen. In dem dadurch geschaffenen unterirdischen Kanal können im Rücklauf sodann Leitungen eingezogen werden. Der Bohrkopf enthält einen Sender, was eine zentimetergenaue Einstellung der Position von Tiefe, Richtung, Neigung und Winkel der Bohrung gewährleiste.
Die Kabel werden in der Strecke, die nach ihrer Fertigstellung die Verbindung von Immendingen zum Anschlusspunkt bei Talheim herstellt, in einer Tiefe von etwa 2,50 Meter eingebracht. „Vorkommender Fels ist für uns kein Problem, wir können da einen speziellen Felsbohrkopf einsetzen“, sagt der Bauleiter. Bei dem Verfahren wird auch großen Wert auf den Umweltschutz gelegt. Der ausgespülte Bohrschlamm wird anschließend recycelt.