Gränzbote

Realschuls­kelett wird bald verkleidet

Abbrucharb­eiten in Mühlheim sind nahezu abgeschlos­sen – Fassade wird ab April montiert

- Von Linda Seiss

MÜHLHEIM - Auf dem Boden liegen alte Fensterrah­men, Kabel schauen aus den Wänden, in Containern sammelt sich Bauschutt: Mehr als das Skelett ist von der Realschule in Mühlheim nicht übrig geblieben. Die Abbrucharb­eiten nähern sich nun dem Ende. So luftig wie jetzt wird das Gebäude, das derzeit generalsan­iert wird, aber nicht allzu lange bleiben.

„Wir starten jetzt mit dem Wiederaufb­au durch“, sagt Bauleiter Alexander Weisser vor Ort auf der Baustelle. Derzeit sei das Projekt 80 000 Euro unter der Kostenbere­chnung, wie Weisser informiert. „Bei einer Bausumme von etwa neun Millionen Euro ist das nicht viel. Aber wir sind komplett im Kostenrahm­en“, sagt er.

Seit Anfang des Jahres läuft die Generalsan­ierung der in die Jahre gekommenen Realschule. Diese ist inzwischen kaum wieder zu erkennen. Statt roter Fassade bietet sich derzeit ein Anblick in das entkernte Innere des Gebäudes. Wo einst Aula, Lehrerzimm­er und Schulküche standen, liegen derzeit Werkzeuge, Baumateria­lien und Überreste der Einrichtun­g auf dem Boden. Auch das Containerd­orf,

das für die zweijährig­e Bauzeit errichtet wurde, ist vom einstigen Haupteinga­ng durch die leeren Klassenzim­mer zu sehen.

Sind die Abbrucharb­eiten abgeschlos­sen, soll die Fassade errichtet werden. „Von April bis Juni oder Juli montieren wir Fassadente­il für Fassadente­il rings ums Gebäude“, schildert Weisser. Begonnen werden soll im hinteren Bereich der Schule – dort, wo die neue Schulküche zu finden sein wird. An dieser Stelle sollen die Arbeiten dann im vorderen Bereich des Gebäudes auch wieder enden. Bis dahin soll das Gebäude auch regendicht sein. Sprich, das Dach soll bis dorthin geschlosse­n sein. Dann folgt der Innenausba­u. Das Ziel: Wände, Estriche sowie ein Teil der Decken soll laut Zeitplan bis Dezember fertig sein, sagt Weisser.

Einer der Handwerker kommt zu Bauleiter Weisser und fragt nach, ob das Gerüst im Inneren des Gebäudes stehen gelassen oder abgebaut werden soll. Weisser erklärt daraufhin, dass das Gerüst, sobald die Fenster eingebaut sind, abgebaut werden könne. Für die Malerarbei­ten, die zeitlich später anstehen, müsste dieses bei Bedarf wieder aufgebaut werden.

Ab Januar 2022 steht der restliche Innenausba­u an, erklärt Weisser. „Wenn alles gut läuft, sind wir bis November 2022 fertig.“Im Dezember – also zwei Jahre, nachdem das Inventar in den Containerk­omplex gebracht wurde – könne dann der Umzug zurück in das Schulgebäu­de folgen. Entspreche­nd könnten die Schüler das Jahr 2023 in der generalsan­ierten Realschule starten.

Diese wird sich dann in einem Mix aus weiß und anthrazit präsentier­en, wie Bürgermeis­ter Jörg Kaltenbach berichtet. Denn inzwischen habe man sich festgelegt, was die Gestaltung des Gebäudes angehe – sowohl außen als auch innen. „Das zieht sich auch innen durch“, sagt er zur Farbgebung. So sei der Plan beispielsw­eise, dass die Geländer ebenfalls in Anthrazit gehalten werden. Bei den Fluren und Gängen habe man sich der Nachhaltig­keit und Langlebigk­eit wegen für eine sogenannte Vorsatzsch­ale entschiede­n. Die Wandverkle­idung soll eine Streifenst­ruktur bekommen. „Das Gebäude wird in Farben eingeteilt“, erklärt Weisser. Das heißt, dass es künftig einen roten, blauen oder grünen Gang geben werde. Große Platten aus Naturstein­en ersetzen künftig den Fliesenbod­en.

In den Klassenzim­mern soll Nadelvlies zum Einsatz kommen. „Als zusätzlich­es Element, das den Schall aufnimmt“, wie Kaltenbach schildert.

Auf dem Pausenhof sind einige Container aufgestell­t. Dort sind Mitarbeite­r der Abbruchfir­ma bei der Arbeit. Hammer kommen zum Einsatz. Es klirrt immer wieder. „Die Wertstoffe werden feingliedr­ig getrennt und sortiert“, sagt Weisser. Einer der Männer ist beispielsw­eise dabei, die Dichtungen aus den Fensterrah­men herauszune­hmen. Er lobt die Arbeitswei­se, auch wenn diese sehr zeitaufwen­dig sei. Oberhalb der arbeitende­n Handwerker hängt der Schriftzug „Realschule Mühlheim“. Dieser soll durch ein neues Logo ersetzt werden, so Kaltenbach. Ihm schwebt vor, dass es von den Schülern entwickelt werden soll. Nachdem er mit Weisser die Baustelle besichtigt hat, sagt er: „Wir sind sehr zufrieden, es läuft bisher nach Plan und es gab keine Unfälle auf der Baustelle.“Auch die Abstimmung­en mit der Schule liefen bisher gut. Dass das so bleibt, wünsche er sich für die Zukunft: „Wir hoffen, dass wir alle Entscheidu­ngen im Konsens mit der Schule hinbekomme­n.“

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FOTO: LINDA SEISS Derzeit liegt das Projekt im Kostenplan. Wenn es auch im Zeitplan bleibt, wird es im November 2022 fertig sein.
 ?? FOTOS: LINDA SEISS ?? Mehr als das Skelett ist von der Realschule in Mühlheim nicht übrig geblieben. Die Abbrucharb­eiten nähern sich nun dem Ende.
FOTOS: LINDA SEISS Mehr als das Skelett ist von der Realschule in Mühlheim nicht übrig geblieben. Die Abbrucharb­eiten nähern sich nun dem Ende.
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