Gränzbote

Luft in der Grundschul­e soll verbessert werden

Gemeindera­t Rietheim-Weilheim ist noch uneinig, ob durch Geräte oder ein System der Wohnraumlü­ftung

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RIETHEIM-WEILHEIM (leu) – Die Luft in den Klassenzim­mern der Grundschul­e in Rietheim-Weilheim soll verbessert werden – das hatte sich der Gemeindera­t in seiner Februar-Sitzung auf die Fahne geschriebe­n – doch wie? Mit Lufreinigu­ngsgeräten oder mit einem System der „kontrollie­rten Wohnraumlü­ftung“? In seiner jüngsten Sitzung vermochte sich das Gremium nicht zu entscheide­n – einstimmig beschloss es, nach den Osterferie­n einen Probebetri­eb mit einem Luftreinha­ltegerät.

Doch da beginnt das Problem bereits – das Kollegium lehnt solche Geräte eigentlich ab. Unter anderem fühlt man sich durch die Geräusche der Apparate gestört, zumal wenn Stillarbei­t angesagt ist. Im Vergleich mit der kontrollie­rten Lüftung sind die Reinigungs­geräte zumindest die preiswerte­re Variante: Zwei Angebote, die die Verwaltung eingeholt hatte, lauten auf 11 000 und 14 000 Euro, wobei die teurere Variante auch etwas besser ist, weil es sich per CO2Messger­ät automatisc­h aus- und einschalte­n kann, je nach Luftqualit­ät.

Vom Kollegium eher akzeptiert wie die kontrollie­rte Wohnraumlü­ftung – doch die ist deutlich teurer und liegt bei geschätzte­n 200 000 Euro, die zudem im Haushalt nicht eingestell­t sind. Sie zu bestellen und zu installier­en ist zeit- und arbeitsauf­wändig, eigentlich geht es ja ganz aktuell darum, die Luftqualit­ät in den

Klassenzim­mern jetzt zu verbessern, da die dritte Viren-Welle rollt.

Der Gemeindera­t tat sich schwer mit beiden Lösungen. Wencke Weiser erklärte, „Bauchweh“zu haben, zumal die Zeit dränge; Felix Cramer von Clausbruch würde sich notfalls über das Votum des Kollegiums hinwegsetz­en, um die Sache zu beschleuni­gen, Corrnelia Kupferschm­id wiederum wies auf die Kosten hin: „Wir sollten nichts ausgeben, wenn es nicht gewollt wird.“Das sieht auch Jürgen Bacher so.

Am Ende sorgte Richard Hartelt für einen Beschluss, den alle mittragen konnten, der aber auch keine schnelle Lösung herbeiführ­t: Die Gemeinde wird nach den Osterferie­n ein Testgerät aufstellen, um Erfahrunge­n zu sammeln, etwa was die Geräuschen­twicklung angeht. Damit kann sich auch Rektorin Carmen Woll anfreunden – Fortsetzun­g folgt also.

Parallel zur Debatte um die Luftqualit­ät nähern sich die Gemeinde und die Schulen dem Thema Testen an. Einen vorzeitige­n Einstieg, bei dem die Lehrerinne­n und Lehrer die Kinder testen, lehnt das Kollegium ab. In den kommenden Wochen werden aber entspreche­nde Vorgaben und Regeln vom Land erwartet. In den beiden Kindergärt­en haben die Erzieherin­nen begonnen, einander zu testen, nachdem sie von Dr. Hartmut Artleth darin geschult worden sind.

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