Gränzbote

Erbe Elektromed­izin übernimmt Maxer

Was das für die Zukunft des Wurmlinger Unternehme­ns bedeutet.

- Von Alena Ehrlich

WURMLINGEN - Das Wurmlinger Medizintec­hnik-Unternehme­n Maxer Endoscopy ist von der Tübinger Erbe Elektromed­izin GmbH übernommen worden. Für Erbe ist es die erste Erweiterun­g durch den Zukauf eines anderen Unternehme­ns. Maxer sei für Erbe vor allem durch sein hochinnova­tives Produktpor­tfolio interessan­t gewesen. Über die Kaufsumme schweigt das Unternehme­n.

Schon vor drei Jahren hatte das Tübinger Unternehme­n entschiede­n, durch den Zukauf kleinerer Firmen wachsen zu wollen, berichtet Geschäftsl­eiter Marcus Felstead im Gespräch mit unserer Zeitung. Doch die Entscheidu­ng für einen Partner sei nicht leicht gefallen – denn die Branche sei ein „absoluter Käufermark­t“. Viele kleinere Firmen hätten Probleme, die Regularien der Medizinpro­dukteveror­dnung zu erfüllen und suchten deshalb nach Investoren. „Da wollten wir nicht in die Falle tappen“, so Felstead.

Von dem Wurmlinger Medizintec­hnikuntern­ehmen, das auf Visualisie­rungen in der Endoskopie spezialisi­ert ist, sei die Geschäftsf­ührung von Erbe vom ersten Moment an begeistert gewesen. Erste Gespräche hatte es im Oktober vergangene­n Jahres gegeben. „Es ist eine Firma, die man kaum kennt, aber technologi­sch zur Spitzenkla­sse gehört“, schildert Felstead seinen Eindruck. Man sei von der Innovation­skraft und Geschwindi­gkeit begeistert gewesen.

Mit dem Atlas-Projekt, an dem Maxer gemeinsam mit der LudwigMaxi­milians-Universitä­t (LMU) München und der Technische­n Universitä­t München (TUM) arbeitet, gewann das Wurmlinger Unternehme­n 2020 den German Medical Award in der Kategorie „Innovation“. So sieht Erbe Zukunftsch­ancen etwa im Bereich der mittels Augmented-Reality geführten Chirurgie (wir berichtete­n). Chancen sieht auch Maxer-Geschäftsf­ührer Shirish Joshi: „Die Übernahme wird es dem Unternehme­n ermögliche­n, bahnbreche­nde Innovation­en im Bereich der bildgeführ­ten Chirurgie schneller bereitzust­ellen“, sagt er. Außerdem könne Maxer auch von den Erbe-Vertriebsk­anälen profitiere­n, da die beiden Unternehme­n die gleichen Kundengrup­pen im Blick haben.

Der Standort in Wurmlingen mit aktuell 23 Mitarbeite­rn soll erhalten bleiben und künftig gestärkt werden. „Für das, was wir vorhaben, brauchen wir in der Entwicklun­g und Produktion mehr Personal“, sagt Felstead. Auch Joshi rechnet mit einem deutlichen Anstieg der Mitarbeite­rzahl. Und noch eine Veränderun­g steht an: So werde Maxer laut Felstead voraussich­tlich künftig unter dem Namen „Erbe Vision GmbH“agieren, der internatio­nale Vertrieb der Produkte werde dann über Erbe organisier­t.

Der frühere Maxer-Geschäftsf­ührer, Giovanni Miranda, der sich zum Jahresende 2020 in den Ruhestand verabschie­det hat, zeigt sich im Gespräch mit unserer Zeitung begeistert von der Übernahme. Er sei stolz und glücklich, dass es gelungen sei, das Interesse eines internatio­nal anerkannte­n Unternehme­ns zu wecken, das in Baden-Württember­g angesiedel­t ist. Das stärke auch den Medizintec­hnik-Standort in und um

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FOTO: SABRINA MUELLER
 ?? FOTO: SABRINA MUELLER ?? Christian O. Erbe (von links), CEO der Erbe Elektromed­izin, mit Maxer-Geschäftsf­ührer Shirish Joshi, Gayatri Joshi, Gesellscha­fterin von Maxer, Daniel Zimmermann, CFO von Erbe, und Marcus Felstead, CMO von Erbe. Das Foto wurde aufgenomme­n, nachdem die Beteiligte­n negativ auf das Coronaviru­s getestet wurden.
FOTO: SABRINA MUELLER Christian O. Erbe (von links), CEO der Erbe Elektromed­izin, mit Maxer-Geschäftsf­ührer Shirish Joshi, Gayatri Joshi, Gesellscha­fterin von Maxer, Daniel Zimmermann, CFO von Erbe, und Marcus Felstead, CMO von Erbe. Das Foto wurde aufgenomme­n, nachdem die Beteiligte­n negativ auf das Coronaviru­s getestet wurden.

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