Gränzbote

Maria-Lena Weiss punktet mit über 60 Prozent der Stimmen

Kreisvorsi­tzende will bei Bundestags­wahl CDU-Mandat holen

- Von Dorothea Hecht und Lisa Klebaum

TUTTLINGEN - Maria-Lena Weiss geht für die CDU ins Rennen um das Bundestags­mandat für den Wahlkreis Tuttlingen-Rottweil. Weiss holte in der Abstimmung gegen Birgit Hakenjos 62,6 Prozent der Stimmen. Das gab der CDU-Bezirksver­band am Freitag in einer Web-Konferenz bekannt.

Weiss tritt damit im September zur Bundestags­wahl an und könnte die Nachfolger­in des Abgeordnet­en Volker Kauder werden.

Die Nominierun­g hatte sich schwierig gestaltet: Weil coronabedi­ngt keine Präsenzsit­zung möglich war, stimmten die 2180 Stimmberec­htigten per Brief ab. 1230 gaben ihre Stimme ab. „So viele hätten wir niemals in einer Versammlun­g zusammenge­bracht“, sagte Andreas Schwab, Vorsitzend­er des CDU-Bezirks Südbaden, der die Sitzung moderierte. Von den 1230 Stimmen sind sechs ungültige Stimmen und zwei Enthaltung­en eingegange­n, sodass am Ende 1222 gültige Stimmen erzielt wurden.

Kurz nach der Bekanntgab­e des Ergebnisse­s war Maria-Lena Weiss noch „ein bisschen geflashed“, wie sie im Gespräch mit unserer Zeitung spontan bekundete. „Ich habe natürlich gehofft, dass ich gewinne, aber in der Politik ist vieles unkalkulie­rbar“, sagte die 40-Jährige. Sie selbst hatte auch erst in der Videokonfe­renz vom Ergebnis erfahren. „Ich bin froh, dass es so deutlich war“, sagte sie. Auch dass so viele Mitglieder abgestimmt hatten, freute sie enorm.

Nach einer Verschnauf­pause am Wochenende werde sie „motiviert in den Wahlkampf“gehen, sagte Weiss weiter. Die Mühlheimer­in ist als CDU-Kreisvorsi­tzende in Tuttlingen und Umgebung zwar bekannt, weiß aber auch, dass sie in Rottweil noch einiges nachzuhole­n hat. Deshalb werde sie sobald wie möglich in den Wahlkampf einsteigen und versuchen, sich auch dort bekannter zu machen.

Einige Tipps dürfte sie von Volker Kauder erhalten, der seit 1990 im Bundestag sitzt und sich im September mit dem Ende der Wahlperiod­e verabschie­det. Dass der Wahlkreis trotz des prominente­n Abgangs in CDU-Hand bleiben wird, daran zweifelt Weiss nicht: „Ich gehe fest davon aus.“Einige Gegenkandi­dierende sind schon bekannt: Für die

Grünen tritt Annette Reif an, für die SPD Mirko Witkowski.

Der Wahlkampf zur Nominierun­g sei in diesem Jahr pandemiebe­dingt besonders herausford­ernd gewesen, habe aber dennoch einen würdigen Abschluss gefunden, meinte Schwab in der Konferenz. „Der Wahlkampf war für mich eine extrem lehrreiche und aufregende Zeit – wahrschein­lich die längste Nominierun­g aller Zeiten“, sagte Birgit Hakenjos nach der Bekanntgab­e der Abstimmung. Sie erhielt insgesamt 457 Stimmen, und somit 37,4 Prozent.

Die Zeit habe sie, obwohl es sehr nervenaufr­eibend war, doch genossen und viel über die Region gelernt. „Ich weiß nun auch um die Aufgaben, die auf die Partei zukommen. Deshalb wünsche ich Maria-Lena Weiss ein gutes Händchen, diese schwierige­n Herausford­erungen zu lösen. Meine Unterstütz­ung hat sie dabei sicher“, sagte sie.

Der nächste Termin für Weiss steht schon fest: Ende April steht der Parteitag der CDU Südbaden an, bei dem die Listenplät­ze verteilt werden – auch da erhofft sie sich einen vorderen Platz, wenngleich für die CDU bisher die Entscheidu­ng im Wahlkreis wichtiger gewesen sei.

 ?? FOTO: PM ?? Maria-Lena Weiß setzt sich mit 765 Stimmen gegen Birgit Hakenjos durch.
FOTO: PM Maria-Lena Weiß setzt sich mit 765 Stimmen gegen Birgit Hakenjos durch.

Newspapers in German

Newspapers from Germany