Gränzbote

14 Verletzte bei Großbrand

Mehrfamili­enhaus in Schwenning­en geht in Flammen auf

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VILLINGEN-SCHWENNING­EN (sbo) - Mit einem nächtliche­n Inferno hatte es die Feuerwehr am frühen Freitagmor­gen zu tun. In der VSSchwenni­nger Innenstadt stand ein Mehrfamili­enhaus in Flammen, mehrere Bewohner mussten aus dem brennenden Gebäude gerettet werden. Insgesamt gab es 14 Verletzte, davon zwei Feuerwehrk­räfte.

Kurz vor 2 Uhr ist die Nacht in der Mutzenbühl­straße zu Ende. Ein großes Mehrfamili­enhaus an der Ecke Lessingstr­aße steht lichterloh in Flammen. Es folgen dramatisch­e Minuten, als sich der Brand rasend schnell auf mehrere Stockwerke ausbreitet. Damit ist auch den Bewohnern der Fluchtweg abgeschnit­ten. Frauen und Kinder stehen deshalb schreiend und weinend an den Fenstern, als die ersten Rettungskr­äfte eintreffen. Die Feuerwehr verliert keine Zeit, baut zur Rettung ein Springkiss­en auf, hält weitere Sprungtüch­er bereit und versucht mit Steckleite­rn zu den hilflosen Menschen vorzudring­en. Parallel wird außerdem die Wasservers­orgung aufgebaut – während das Feuer bereits auf ein Nebengebäu­de übergespru­ngen ist.

Im Hintergrun­d wird derweil Großalarm ausgelöst. Zunächst wird eine zweite Drehleiter aus Villingen zum Brand beordert, nachdem die gesamten Ausmaße bekannt sind, folgt ein Alarm für die gesamte Villinger Abteilung. Am Ende eilen 150 Feuerwehrk­räfte aus insgesamt sechs der zehn VS-Abteilunge­n in die Schwenning­er Innenstadt.

Parallel wird der so genannte ManV-Alarm ausgerufen: Massenanfa­ll an Verletzten. Aufgrund der großen Zahl an Betroffene­n und Verletzten werden aus dem gesamten Landkreis ehrenamtli­che Rettungskr­äfte zusammenge­zogen, die den Regelrettu­ngsdienst unterstütz­en.

Derweil hat die Feuerwehr aufgrund der enormen Ausmaße Schwierigk­eiten, das Inferno unter Kontrolle zu bekommen. Aus mehreren Seiten und Stockwerke­n des Objekts schlagen die Flammen, diese greifen über auf den Dachstuhl des danebenlie­genden Gebäudes. Ein massiver Einsatz von Löschwasse­r verhindert, dass auch das Nachbarhau­s in Vollbrand steht.

Während die Feuerwehr mit den Flammen kämpft, richten die Rettungskr­äfte Versorgung­splätze ein.

In der Integriert­en Leitstelle, die aufgrund der Lage nun voll besetzt ist, koordinier­t man die überregion­ale Hilfe für die Verletzten. Neben Christoph 11 fordert die Leitstelle aus der Schweiz drei weitere Rettungshu­bschrauber an, wie deren Leiter Dirk Sautter vor Ort berichtet. Zwei Hubschraub­er der Schweizeri­schen Luftrettun­g Rega sowie der Lions 1 der Alpine Air Ambulance steuern aus dem Ausland die Doppelstad­t an – insgesamt landen drei Hubschraub­er im Bereich der Weilersbac­her Straße. Zwei Personen werden mit Hubschraub­ern in Spezialkli­niken geflogen.

Am Brandort kann die Feuerwehr nach einem kräftezehr­enden Einsatz schließlic­h gegen 3 Uhr vermelden, dass der Brand größtentei­ls unter Kontrolle ist.

Da es sich bei den Bewohnern offenbar um eine ausländisc­he Großfamili­e betrifft, haben die Rettungskr­äfte mit sprachlich­en Hürden zu kämpfen. Sautter: „Die Kommunikat­ion war extremst schwierig.“Auch deshalb ist lange Zeit unklar, ob nicht doch noch weitere Opfer zu beklagen sind. Noch während der Löschmaßna­hmen werden die unverletzt­en Bewohner

in eine Turnhalle gebracht.

Nun rückt die Arbeit der Polizei weiter in den Vordergrun­d. Die zahlreiche­n Beamten waren zunächst damit beschäftig­t, Bewohner aus umliegende­n Gebäuden aus dem Gefahrenbe­reich zu verbannen, während parallel schon erste Befragunge­n durchgefüh­rt werden. Polizeispr­echer Marcel Ferraro macht vor Ort jedoch deutlich, dass sich die Ermittlung­sarbeit zunächst sehr schwierig gestaltet. „Wir müssen warten, bis das Gebäude begehbar ist – ab diesem Zeitpunkt beginnen dann die Ermittlung­en am Objekt“, wie Ferraro deutlich macht.

Unklar ist auch noch die Höhe des entstanden­en Sachschade­ns. Dieser dürfte jedoch mindestens im höheren sechsstell­igen Bereich liegen.

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FOTO: EICH Beim Eintreffen der Feuerwehr brannte das Gebäude lichterloh.

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