Gränzbote

WFV annulliert die Meistersch­aftsrunde

Die laufende Saison 2020/21 kann nicht beendet werden – Entscheidu­ng zum Bezirkspok­al steht noch aus

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STUTTGART/TUTTLINGEN (pm/ zad) - Der Beirat des Württember­gischen Fußballver­bandes (WFV) hat im Rahmen seiner Sitzung am Freitag einstimmig entschiede­n, die laufende Meistersch­aftsrunde 2020/21 mit sofortiger Wirkung zu beenden. Da die erforderli­che Anzahl von Spielen für eine sportliche Wertung nicht erreicht ist, blieb dem Verband als Konsequenz daraus nur die Annullieru­ng der Saison.

Eine Wertung hätte nach der letzten Änderung der WFV-Spielordnu­ng im Februar 2021 vorausgese­tzt, dass mindestens 75

Prozent der Mannschaft­en einer Staffel sämtli- che Spiele der Hinrunde absolviert haben. Mit Blick auf das Ende des Spieljahre­s am 30. Juni sei dies zeitlich nicht mehr möglich, teilte der WFV mit.

Konkret bedeutet das für alle Spielklass­en von der Verbandsli­ga bis zu den Kreisligen, dass es weder Auf- noch Absteiger gibt und mit demselben Teilnehmer­feld in die neue Saison 2021/22 gestartet wird. Die Entscheidu­ng betrifft sowohl Herren und Frauen als auch die Jugend. Ausgenomme­n sind die Pokalwettb­ewerbe, sowohl auf Verbandsal­s auch auf Bezirksebe­ne. Wie mit den Bezirkspok­al-Wettbewerb­en verfahren wird, soll zeitnah geklärt werden. Das letzte Wort haben hierbei die Bezirke selbst.

Marcus Kiekbusch, Vorsitzend­er des Bezirks Schwarzwal­d und Mitglied des WFV-Beirats: „Ich hatte gehofft, dass wir das zeitlich bis zum 9. Mai noch schaffen können. Aber die aktuellen Infektions­zahlen zeigen, dass die Zeit abgelaufen ist. Man kann natürlich danach fragen, warum man diese Entscheidu­ng nicht schon früher getroffen und so lange gewartet hat. Aber es gibt für den WFV Regeln, an die wir uns halten müssen. Jetzt haben alle Beteiligte­n Klarheit, dass die Saison annulliert wird.“

Grundlage der Beiratsent­scheidung sind die anhaltende­n Beschränku­ngen zur Bekämpfung der CoronaPand­emie,

die eine Wiederaufn­ahme des Spielbetri­ebs bis zum 9. Mai nach einer angemessen­en Vorbereitu­ngszeit unmöglich machen. Dieses Datum hatten die Spielbetri­ebsexperte­n als spätestes Datum für den Re-Start ermittelt, um wenigstens die Hinrunde beenden und somit eine sportliche Entscheidu­ng über Auf- und Absteiger herbeiführ­en zu können. WFVPräside­nt Matthias Schöck: „Wir haben bis zuletzt gehofft, müssen nun aber diese bittere Entscheidu­ng treffen. Es war richtig, dass wir uns die Chance so lange wie möglich offengehal­ten haben, die Saison über den Abschluss der Hinrunde zu einer sportliche­n Wertung zu führen – das ist unsere Aufgabe als Verband und Verpflicht­ung gegenüber unseren Vereinen, für die eine Annullieru­ng teilweise auch wirtschaft­lich erhebliche Folgen hat. Ein Abbruch ist deshalb erst dann sachgerech­t, wenn in der verbleiben­den Zeit keine sportliche Entscheidu­ng mehr herbeigefü­hrt werden kann. Dieser Punkt war nun erreicht.“

Hoffnung drückt der WFV-Präsident im Hinblick auf die kommende Spielzeit 2021/22 aus: „Ich bin zuversicht­lich, dass wir die neue Saison pünktlich starten und endlich wieder die Wochenende­n in gewohnter Atmosphäre auf unseren Fußballplä­tzen verbringen können. Bei aller Enttäuschu­ng über die verlorene Saison 2020/21 ist die Vorfreude darauf jetzt schon enorm. Was den Umgang mit der Pandemie angeht, haben unsere Vereine im Spätsommer und Herbst 2020 bewiesen, dass sie sich auch unter erschwerte­n Bedingunge­n verantwort­ungsvoll und leidenscha­ftlich für den Fußball einsetzen. Davor habe ich großen Respekt und das macht Mut für die Zukunft.“

Von der Entscheidu­ng des Verbandes ausgenomme­n sind allerdings die baden-württember­gischen Oberligen der Herren, Frauen und Jugend. Insbesonde­re im Falle der Herren-Oberliga sind aufgrund des Übergangs zur Regionalli­ga Südwest, die ihre Saison nach aktuellem Stand zu Ende spielen wird, die Aufstiegsf­ragen noch ungeklärt. Die Spielkommi­ssion der Oberliga Baden-Württember­g erarbeitet dazu derzeit einen Vorschlag für die Gesellscha­fterversam­mlung.

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FOTO: MAPE Marcus Kiekbusch

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