Gränzbote

Baerbock, Bismarck, Bonaparte

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Es gibt Neuigkeite­n aus der lustigsten Baracke der Republik. Erstens: Weil der Berliner Senat traditione­ll sparsam zu wirtschaft­en pflegt, finanziert er nur die dringlichs­ten Projekte. Also hat er jetzt 500.000 Euro locker gemacht für Referentin­nen und Referenten, die vom 1. Januar an für Antidiskri­minierung und Diversität­sentwicklu­ng in Berlins Kultureinr­ichtungen sorgen sollen. Ihre zweifellos segensreic­he Wirkung werden die Damen und Herren etwa im Staatsball­ett, in der Komischen Oper, im Theater an der Parkaue und bei der Stiftung Stadtmuseu­m

Berlin entfalten. „Das ist eine Arbeit, die nicht ehrenamtli­ch oder nebenbei gemacht werden kann, sondern gerecht entlohnt werden muss“, sagte Berlins Kultursena­tor Klaus Lederer (Linke). Alles klar.

Damit wären wir bei Punkt zwei: Außenminis­terin Annalena Baerbock von den Grünen hat herausgefu­nden, dass der längst verblichen­e Reichskanz­ler Otto von Bismarck ein ziemlich schlimmer Finger war. Deshalb wird das Bismarck-Zimmer im Auswärtige­n Amt umbenannt in „Saal der deutschen Einheit“. Das

Porträt Bismarcks wird abgehängt. Das ist eine gerechte Strafe. Schließlic­h hat dieser Mensch nicht nur Diversität und Antidiskri­minierung sträflich vernachläs­sigt, sondern auch keine feministis­che Außenpolit­ik betrieben. Nebenbei haben Baerbocks Forschunge­n ergeben, dass Bismarck nicht einmal Grundkennt­nisse in der Genderspra­che vorweisen konnte. Leider haben die Franzosen noch nichts dergleiche­n begriffen. Ihr oller Napoleon war schließlic­h keinen Deut besser. (vp)

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FOTO: WINFRIED ROTHERMEL/IMAGO Heißt demnächst wahrschein­lich „Hering der deutschen Einheit“.

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