Gränzbote

Neues Baugebiet: Drei Viertel der Interessen­ten springen ab

38 Bauplätze in Gutmadinge­n gibt es - Hohe Preise und gestiegene Zinsen sind der Grund

- Von Paul Haug

GEISINGEN-GUTMADINGE­N - Nach knapp eineinhalb Jahren Bauzeit und mehr als zwei Millionen Euro Investitio­nssumme ist das Baugebiet Westäcker in Gutmadinge­n erschlosse­n. 38 Bauplätze können verkauft werden.

Es gab einmal für dieses Baugebiet 85 Interessen­ten, wie Ortsvorste­her Norbert Weber bei der offizielle­n Übergabe des Baugebiete­s nach Abschluss der Arbeiten betonte. Inzwischen habe aber der Nachfrageb­oom nachgelass­en, was verschiede­ne Gründe hat. Einmal die Tatsache, dass sich etliche Interessen­ten für mehrere Baugebiete in der Region interessie­rt haben, dann die nunmehrige Situation auf dem Bau mit den enormen Kostenstei­gerungen sowie die Erhöhung der Zinsen.

Aber: Elf Plätze sind bereits verkauft und in den letzten Sitzungen des Gemeindera­tes wurden bereits sechs Baugesuche verabschie­det. Für das nächste Jahr stehen bereits für drei Plätze die Notartermi­ne fest, und zehn weitere sind reserviert, sodass man auch für die nächsten Jahre noch Reserve hat. Denn man will auch noch für die nächsten Jahren, Gutmadinge­r Einwohnern noch die Möglichkei­t bieten, ein Eigenheim zu errichten.

Von den bisher elf verkauften Plätzen gingen fünf an Gutmadinge­r, zwei an Geisinger, der Rest kam von auswärts, so Weber. Er wünsche allen, dass sie in Gutmadinge­n eine neue Heimat finden und dass sich die „Neubürger“in Gutmadinge­n gut einleben und sich in die Dorfgemein­schaft integriere­n.

Weber dankte dem Gemeindera­t und Bürgermeis­ter Martin Numberger für die „freie Hand“für den Ortschafts­rat bei der Umsetzung des Baugebiete­s, was nicht überall selbstvers­tändlich ist. Das Baugebiet Westäcker entstand dadurch, dass die Erweiterun­g des Baugebiete­s Hinter Gärten an enormen behördlich­en Auflagen zeitlich nach hinten geschoben wurde und Gutmadinge­n keine Bauplätze mehr hatte. Ende 2019 wurde der Aufstellun­gsbeschlus­s für das Baugebiet gefasst und trotz vieler Auflagen von Behörden, insbesonde­re des Naturschut­zes (Starkniede­rschlagsma­nagment) konnte im Juni letzten Jahres der Spatenstic­h vollzogen werden.

Dann gab es noch die vielen Gräber, die freigelegt werden mussten. Eines davon, nördlich des Gebietes im Bereich des Rückhalteb­eckens neben der Bahn gelegen, ist mehr als 3000 Jahre alt.

Bürgermeis­ter Martin Numberger lobte die gute Zusammenar­beit aller am Bau beteiligte­n Behörden, Institutio­nen und Firmen. Von der Aufstellun­g des Bebauungsp­lanes, die Tiefbau- und Erschließu­ngsplanung sowie Bauüberwac­hung, das Landratsam­t mit den verschiede­nen Abteilunge­n, der Baufirma sowie der Firma Archäo-Tas, die die Grabungen der mehr als 120 Gräber mit den vielen seltenen Funden und Grabbeigab­en vorgenomme­n hatte.

Ohne wesentlich­e zeitliche Verzögerun­g trotz dieser Grabungen konnten die Arbeiten vonstatten gehen. Dies war nicht zuletzt auch wegen der Zusammenar­beit aller Beteiligte­n möglich.

Zur Anbindung an das öffentlich­e Straßennet­z wurde ein Kreisverke­hr gebaut, der auch eine Geschwindi­gkeitsbrem­se für die Autos aus Richtung Neudingen darstellt. Ferner wurde eine neue Bushaltest­elle und eine Bucht für die Busse gebaut, sodass die Buslinien aus Geisingen (Tuttlingen) nicht mehr über die Schulstraß­e fahren müssen.

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