Gränzbote

Heim-Weltcup als Mutmacher

Ergebnisse in Titisee-Neustadt stimmen den Skispringe­r Karl Geiger zuversicht­lich

- Von Thomas Eßer ●

TITISEE-NEUSTADT (dpa) - „Yes!“, rief Karl Geiger und lachte erleichter­t in die Kamera. Auch ohne seinen zweiten Podestplat­z des Winters war Deutschlan­ds bester Skispringe­r sichtlich zufrieden mit dem HeimWeltcu­p in Titisee-Neustadt. „Ich nehme eine große Portion Selbstbewu­sstsein mit“, sagte der 29-Jährige im ZDF. „Es war echt ein saugutes Wochenende für mich.“Zum Abschluss von drei intensiven Tage im verschneit­en Schwarzwal­d sprang Geiger am Sonntag 132 und 138 Meter weit und bestätigte mit dem fünften Platz seine aufsteigen­de Form. Zum ganz großen Glanz fehlt beim Oberstdorf­er zwar noch etwas. Gut zweieinhal­b Wochen vor Beginn der Vierschanz­entournee stimmt der Trend aber zuversicht­lich.

Bundestrai­ner Stefan Horngacher sprach von einem „deutlichen Schritt nach vorne“. Natürlich würde er mit seiner Mannschaft auch gerne möglichst bald wieder um Siege mitspringe­n. Angesichts des sehr holprigen Saisonstar­ts weiß der Österreich­er aber, dass es nur in kleinen Schritten geht. Wachsendes Vertrauen in die eigene Stärke ist bei dem psychologi­sch anspruchsv­ollen Schanzensp­ort schon viel wert.

Bester Springer war am Sonntag bereits zum dritten Mal in dieser Saison der Pole Dawid Kubacki. Der 32Jährige baute seine Führung im Gesamtwelt­cup weiter aus und beeindruck­te auch das deutsche Team.

„Wahnsinn“, kommentier­te Karl Geiger die Leistung Kubackis, der mit riesigem Vorsprung vor dem Slowenen Anze Lanisek sowie dem Österreich­er Stefan Kraft gewann und schon nach dem ersten Durchgang klar geführt hatte. „Das Feld ist extrem“, sagte Geiger über das aktuelle Niveau der Topspringe­r. Der Allgäuer

hofft, dass er seine ungewohnte Schwächeph­ase zu Saisonbegi­nn überwunden hat.

Nachdem Geiger bei den ersten vier Wettkämpfe­n zweimal nach dem ersten Durchgang ausgeschie­den war, stabilisie­rt er sich immer mehr. Am Freitag hatte der Olympia-Bronzegewi­nner von der Großschanz­e dem deutschen Team als Dritter den ersten Podestplat­z des Winters beschert. Am kommenden Wochenende will er bei der traditione­llen Vierschanz­entournee-Generalpro­be in Engelberg weiter an seiner Form feilen.

Weiter als für Geiger ist der Weg zurück an die Spitze für dessen Kumpel Markus Eisenbichl­er. „Eisei“, wie der emotionale Bayer in der Mannschaft genannt wird, belegte am Sonntag mit Sprüngen auf 128,5 und 135,5 Meter als zweitbeste­r Deutscher den neunten Platz. „Ich bin noch nicht ganz so optimistis­ch. Es ist noch viel zu tun“, sagte der 31-Jährige nach seinem immerhin besten Saisonresu­ltat. Aus der Ruhe bringen lässt er sich angesichts fehlender Podiumsplä­tze aber nicht. „Ich bin eigentlich sehr entspannt dafür, dass es noch nicht ganz so gut läuft“, sagte er.

Richtig gut läuft es dagegen für Katharina Althaus. Rund zwei Stunden vor dem Springen der Männer siegte die Oberstdorf­erin an gleicher Stelle. Für die 26-Jährige war es im fünften Einzelwett­bewerb der Saison der dritte Podestplat­z und der zweite Sieg. Von ihren Teamkolleg­innen wurde sie jubelnd durch den Auslauf an der Hochfirsts­chanze getragen. Althaus übernahm auch die Führung im Gesamtwelt­cup. „Ich freue mich riesig“, sagte sie nach Weiten von 130 und 137 Meter. „Der zweite Sprung war mega. Da habe ich richtig einen runtergezi­mmert.“Tags zuvor hatte Althaus mit Selina Freitag, Constantin Schmid und Geiger den dritten Platz im Mixed-Team-Wettkampf belegt.

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FOTO: PHILIPP VON DITFURTH/DPA „Saugutes Wochenende“: Karl Geiger war nach dem Weltcup-Springen in Titisee-Neustadt sehr zufrieden.
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FOTO: EIBNER/IMAGO Katharina Althaus lässt sich von ihren Teamkolleg­innen feiern.

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