Durchwachsenes Wochenende
Deutsche Skirennläufer verpassen das Podium
VAL D’ISERE/SESTRIERE (SID) - Linus Straßer schimpfte wie ein Rohrspatz, dann fluchte er ein verärgertes „Scheiße“in die französische Bergluft. Mehr Konstanz hatte er sich vor dieser WM-Saison verordnet, doch im ersten Weltcup-Slalom des Winters ging das Vorhaben schief. Straßer, kein Freund der fiesen Bellevarde in Val d’Isère und vielleicht auch ein wenig abgelenkt durch die bevorstehende Geburt seines ersten Kindes, belegte Rang 14.
„Das war sicher ein durchwachsenes Wochenende“, sagte Straßer. Im Riesenslalom am Samstag war er mit der letzten Startnummer hineingestochen in die berüchtigte Piste; nach einer starken Fahrt schied er aus, war aber „mega zufrieden mit meiner Leistung“. Viel besser machte es Alexander Schmid: Er wurde Sechster, vergab aber als Dritter nach dem ersten Durchgang die Chance aufs Podium.
Beste Aussichten auf einen Podestplatz hatte auch Lena Dürr: Vierte war sie nach dem ersten Lauf beim Slalom im italienischen Sestriere, erneut aber misslang der zweite: Sie fiel auf Rang acht zurück. Zum Podium, auf dem Wendy Holdener (Schweiz), Mikaela Shiffrin (USA) und Olympiasiegerin Petra Vlhova (Slowakei) standen, fehlten Dürr 0,58 Sekunden. Andrea Filser erfüllte als 15. die deutsche WM-Norm.
Straßer hatte seinen „Frieden schließen wollen“mit dem Hang in Val d’Isère, von dem er sich bisher den
Schneid hatte abkaufen lassen: Mehr als die Ränge 16, 45 und 63 waren nicht drin gewesen bei den zehn Starts vor dem Slalom am Sonntag. Was in seiner Spezialdisziplin herauskam, „war sicher nicht perfekt“, räumte er ein, sagte aber auch: Angesichts seines „Verhältnisses“zu der herausfordernden Bellevarde „bin ich ganz zufrieden“.
Für Straßer geht es nun nach Hause zur Geburt des Kindes, für Schmid weiter nach Alta Badia: Dort war er im Vorjahr Dritter. Favorit für Alta Badia ist Marco Odermatt (Schweiz), der im Riesenslalom erneut in einer eigenen Liga fuhr und von sieben Saisonrennen ebenso wie Aleksander Aamodt Kilde drei gewann – und den Gesamtweltcup klar anführt vor dem Norweger. Dritter ist dessen Landsmann Lucas Braathen: Er gewann am Sonntag das siebte Rennen der Saison.