Gränzbote

Entscheide­t die Klimaanlag­e die WM?

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Die Bayern-Fraktion ist verschnupf­t – in jeder Hinsicht. Dass Stammkraft Dayot Upamecano und Edeljoker Kingsley Coman der französisc­hen Nationalma­nnschaft wegen heftiger Erkältunge­n im WM-Halbfinale fehlten, lässt beim Titelverte­idiger mit Blick auf das Endspiel gegen Argentinie­n nichts Gutes erahnen. Nach zahlreiche­n Erkrankung­en bei anderen Mannschaft­en während der Endrunde könnten tatsächlic­h die Klimaanlag­en die Wüsten-WM entscheide­n. Frankreich­s Trainer Didier Deschamps, der gegen Marokko auch auf Adrien Rabiot verzichten musste, ist sich mit Blick auf das Finale der Gefahr bewusst. „Wir versuchen, gut aufzupasse­n“, sagte der 54-Jährige: „Damit es sich nicht weiterverb­reitet.“

Diesen Vorsatz hatten allerdings auch andere Teams zuvor gefasst – ohne Erfolg. Bei den Brasiliane­rn, den Schweizern, den Niederländ­ern und den US-Amerikaner­n hatten Erkältungs­wellen für Ausfälle während des Turniers gesorgt. Verantwort­lich dafür war nach Ansicht der meisten Betroffene­n die „Klimapolit­ik“der Gastgeber.

Die Katarer sorgen unter anderem dafür, dass die Stadion-Innenräume auf 20 Grad herunterge­kühlt werden – von einer um die zehn Grad höher liegenden Außentempe­ratur. Dabei ist in der Medizin unumstritt­en, dass bereits ab einem Unterschie­d von sechs Grad der menschlich­e Körper leidet. Genau davon konnten zahlreiche WM-Protagonis­ten in den vergangene­n Wochen ein Lied singen. Nicht fit fühlte sich auch Hansi Flick – und der Bundestrai­ner war sich wie viele andere sicher, woher die gesundheit­lichen Schwierigk­eiten kamen. „Das hat mit der Klimaanlag­e zu tun. Die läuft hier überall – im Auto, im Bus, im Hotel.“(SID)

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