Noch kein Abschied für Modric
AR-RAYYAN (dpa) - Die Kroaten verabschiedeten sich mit jeder Menge Familienfotos von dieser WM. Die Spieler um Anführer Luka Modric, Trainer, Betreuer – und die Kinder der Stars: Sie alle tobten auf dem Rasen nach dem 2:1 (2:1) gegen Marokko im Spiel um Platz 3 herum. Das kleine Vier-Millionen-Einwohner-Land an der Adria hat bei Weltmeisterschaften nun drei Medaillen in nur 24 Jahren geholt: Bronze 1998, Silber 2018, Bronze 2022. Und da es schon in sechs Monaten den nächsten Erfolg zu holen gibt, wird der wichtigste Spieler Kroatiens seiner Nationalmannschaft auch zumindest vorerst erhalten bleiben. „Ich werde mindestens bis zum Finale der Nations League ( 14. bis 18. Juni ) weitermachen“, bestätigte Mittelfeldstar Modric von Real Madrid zum ersten Mal öffentlich. Ob er danach auch noch an der EM 2024 in Deutschland und sogar an der WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko teilnehmen will, ließ Modric offen. Immerhin ist er schon 37 Jahre alt. „Ich muss diese Frage Schritt für Schritt angehen“, sagte er. „Aber in der Nations League will ich definitiv spielen. Wenn wir schon beim Finalturnier dabei sind, wäre es sinnlos, wenn ich das nicht mitmachen würde. Danach sehen wir weiter.“
Der Weltfußballer des Jahres
2018 hat mit
Real Madrid bereits fünfmal die
Champions
League gewonnen und mit der Nationalmannschaft mehr erreicht als die legendäre Vorgänger-Generation um Davor Suker und Robert Prosinecki. Modric ist nach den Schilderungen seines Real-Kollegen Toni Kroos aber auch so „fußballverrückt“, so ehrgeizig und so professionell in seinem Lebenswandel, dass er auch mit 37 Jahren noch nicht genug kriegen kann. „Ich genieße es, in der Nationalmannschaft zu spielen. Und ich glaube, dass ich immer noch auf einem hohen Niveau Leistung zeigen kann“, sagte Modric selbst nach dem Sieg gegen Marokko. „Diese Medaille ist sehr wichtig für mich, für unsere Nationalmannschaft, für unser Land. Wir haben mit dieser Medaille bestätigt, dass Kroatien in der Welt des Fußballs eine wichtige Rolle spielt. Wir verlassen Katar als Gewinner.“