Weidle glänzt bei filmreifem Goggia-Coup
Badia (dpa) - Auf den Schultern ihres Teams fühlte sich die jubelnde Kira Weidle in St. Moritz sichtlich wohl. Mit einem breiten Grinsen und hochgerissenen Armen zelebrierte die deutsche Skirennfahrerin nach ernüchternden Wochen ihren dritten Platz in der Abfahrt ausgelassen. „Unglaublich stolz und glücklich“, beschrieb die Starnbergerin ihre Gefühlslage nach dem fünften Weltcup-Podest ihrer Karriere. Ein Sieg fehlt der WM-Zweiten weiterhin. Doch wer soll an Ausnahmeathletin Sofia Goggia vorbeikommen? Mit gebrochener und blutiger Hand stürzte sich die Italienerin am Samstag, nur wenige Stunden nach ihrer Operation, den Hang hinunter und demonstrierte einen gewohnt wilden Ritt. Nur das Klebeband um den Handschuh, das den Skistock fixierte, erinnerte an Goggias Verletzung vom Vortag. „Manchmal denke ich, mein Leben ist wie ein Film“, sagte die Italienerin. Dann fiel sie ihrer Freundin Weidle in die Arme, die am Folgetag jedoch patzte. Wenige Meter vor dem Ziel verschätzte sich die 26-Jährige und verpasste das letzte Richtungstor. Mikaela Shiffrin dagegen feierte ihren 77. Sieg im Weltcup. Beim Super-G in St. Moritz gewann die Amerikanerin knapp vor Elena Curtoni aus Italien und Romane Miradoli aus Frankreich. Erfolgreicher waren bislang nur ExTeamkollegin Lindsey Vonn mit 82 und der Schwede Ingemar Stenmark mit 86 Weltcupsiegen.
Unterdessen blieb die deutsche Herren-Riege hinter den Erwartungen zurück. Andreas Schmid war als Achter beim Riesenslalom-Weltcup im italienischen Alta Badia bester DSV-Athlet, vergab aber als Vierter des ersten Durchgangs eine Podestplatzierung. „Nach der Ausgangssituation im ersten Durchgang bin ich doch wie immer etwas enttäuscht“, gab der 28-jährige Oberstdorfer zu, der zuletzt mit Schulterproblemen und einer Grippe zu kämpfen hatte. Die Norweger Lucas Braathen und Henrik Kristoffersen als Erster und Zweiter beendeten derweil die Siegesserie von Marco Odermatt.