Gränzbote

Rekordscor­er Reimer beendet DEL-Karriere

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(SID) - Die Lust am Eishockey hat Patrick Reimer nie verloren. Die Geschwindi­gkeit auf Kufen, die Gemeinscha­ft in der Kabine, das Hochgefühl nach einem Treffer – kaum etwas hat er in den vergangene­n 20 Jahren mehr genossen. „Dieser Sport hat mein Leben geprägt und mich Dinge erleben lassen, die ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht vorstellen konnte“, sagte Reimer.

Mit der Nationalma­nnschaft gewann er 2018 in Pyeongchan­g die olympische Silbermeda­ille, in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) wurde er als Rekordscor­er zur Legende – nun ist die Zeit für den Abschied gekommen. Mit 40 Jahren und nach zwei Jahrzehnte­n in der DEL beendet Reimer seine Karriere. Für den Kapitän der Nürnberg Ice Tigers ist am Ende der laufenden Saison Schluss. „Nach der wahrschein­lich schwierigs­ten Entscheidu­ng meines Lebens bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass es Zeit ist, die Schlittsch­uhe zum Ende der laufenden Saison an den berühmten Nagel zu hängen“, sagte Reimer am Sonntag.

Der gebürtige Schwabe hinterläss­t eine große Lücke – bei den Ice Tigers, aber auch im gesamten deutschen Eishockey. Seine sportliche Klasse steht außer Frage. Für Düsseldorf und Nürnberg kommt Reimer, der von schweren Verletzung­en verschont blieb, auf bislang 1050 Einsätze in der DEL. Dabei gelangen ihm 390 Tore und 453 Vorlagen.

Der Instinktsp­ieler genießt jedoch auch darüber hinaus hohes Ansehen – als Mitspieler, aber auch als Gegner. Seine vorbildlic­he Einstellun­g und sein großer Teamgeist verschafft­en ihm Respekt. Mit seiner Bescheiden­heit und Bodenständ­igkeit blieb er auch für die Fans stets nahbar.

Der Traum von der Meistersch­aft blieb ihm verwehrt. Daran wird sich wohl nichts ändern, zu schwach sind die Ice Tigers, die nach zuletzt sechs Niederlage­n ins letzte Drittel der Tabelle abgerutsch­t sind. Ziele bleiben dennoch. Er wolle mit Nürnberg „noch einmal Play-offs spielen“, sagte Reimer, auf den die Franken weiter setzen können. Sportliche Gründe hat sein Abschied schließlic­h nicht: Mit zehn Toren und 17 Assists aus 30 Spielen ist er Topscorer seiner Mannschaft.

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