Gränzbote

Wintergerü­chte um Sommer

FC Bayern sucht nicht nur einen Torhüter – Transferwi­rbel auch in Leipzig

- Von Moritz Löhr ●

MÜNCHEN (SID) - An den Sommer verschwend­et Hasan Salihamidz­ic noch keine Gedanken. „Es ist wichtig, dass wir für unsere Mannschaft kurzfristi­g die beste Lösung finden“, bekräftigt der Münchner Sportvorst­and angesichts der Suche nach einem Ersatz für Manuel Neuer. Klar, Alexander Nübel sei die „naheliegen­dste Lösung“. Doch naheliegen­d bedeutet vor dem Wintertran­sferfenste­r eben nicht gleich einfach.

Und so könnte doch der „Sommer“ins Spiel kommen: Yann Sommer. Der Fernsehsen­der Sky bezeichnet­e den Torhüter von Borussia Mönchengla­dbach unter der Woche als „1A-Lösung“für die vorerst vakante Torhüterpo­sition beim deutschen Rekordmeis­ter. Auch die „Bild“-Zeitung brachte einen Wechsel des Schweizer Nationalke­epers am Mittwoch ins Gespräch.

Die Argumente liegen auf der Hand: Die Qualitäten und Erfahrung des Torhüters mit bislang 272 Bundesliga­einsätzen sind unbestritt­en. Zudem läuft Sommers Vertrag in Gladbach am Saisonende aus. Beim Transferfe­nster ab dem 1. Januar bietet sich für die Fohlen damit die letzte Chance, eine (nicht unerheblic­he) Ablöse für den 34 Jahre alten WMTeilnehm­er zu kassieren. Sommer, der auch im Fokus von Manchester

United stehen soll, weilt nach dem Achtelfina­l-Aus mit den Eidgenosse­n noch im Urlaub. Der Entscheidu­ngsdruck wächst. Die Bayern prüfen „verschiede­ne Szenarien“, wie Salihamidz­ic in der „Sport Bild“bekräftigt­e.

Allein auf Sven Ulreich will sich Trainer Julian Nagelsmann in der Rückrunde offenbar nicht verlassen. Neuer fällt nach seinem Skiunfall den Rest der Spielzeit aus. Und Nübel ist noch bis Saisonende an die AS Monaco ausgeliehe­n. Der Club aus dem Fürstentum habe „das letzte Wort“, sagte Salihamidz­ic.

Der 45-Jährige steht nicht als einziger Bundesliga-Manager vor einem spannenden Januar. Auch Max Eberl von Pokalsiege­r RB Leipzig ist kurz nach seiner Rückkehr in das Bundesliga-Business gleich gefordert – gibt sich aber ganz gelassen.

So spielte sich bei der WM vor allem Josko Gvardiol in den Fokus. Anfragen für den kroatische­n Abwehrspie­ler (Vertrag bis 2027) habe Eberl aber nicht entdeckt. „Die sind alle im Spam-Ordner. Die Gvardiol-Angebote sind alle im Spam“, scherzte der RB-Geschäftsf­ührer bei ServusTV.

Bewegung könnte dagegen in die Personalie Konrad Laimer kommen, der Österreich­er wird mit dem FC Bayern in Verbindung gebracht. „Er hat noch ein halbes Jahr Vertrag. Es werden schwierige Gespräche“, vermutete Eberl. Auch mit Blick auf Christophe­r Nkunku, der die WM verletzt verpasst hatte, „drohe was“, hatte Eberl bei seiner Vorstellun­g gesagt. Der FC Chelsea soll interessie­rt sein.

Die Bayern wollen sich in erster Linie umschauen – und dürften so oder so von Salihamidz­ic' Transferph­ilosophie abweichen. Seit seinem Bayern-Start als Sportdirek­tor kamen im Winter nur Sandro Wagner (2018) und Alphonso Davies (2019) für eine Ablöse an die Isar. Salihamidz­ic wolle daher „alle Optionen“prüfen, „nicht nur“auf der Torwartpos­ition.

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FOTO: DPA Wenn es nach Trainer Julian Nagelsmann (li.) geht, könnte Yann Sommer (re.) bald Torwart beim FC Bayern sein.

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