Der Konzern Energie Baden-Württemberg (EnBW) und sein neuer Chef
wurde 1969 im mittelhessischen Städtchen Herborn geboren. Nach einem Maschinenbauund Elektrotechnik-Studium begann er seine berufliche Laufbahn 1996 im Daimler-Konzern. 2009 wechselte er zur United Technologies Corporation, einem US-Zulieferer für die Luft- und Raumfahrtindustrie. Einige Jahre später zog es Schell zurück nach Deutschland an den Bodensee, wo er im Januar 2017 die Führung des in Friedrichshafen ansässigen Unternehmens Rolls-Royce Power Systems übernahm. In knapp sechs Jahren baute Schell den Motorenhersteller zum Anbieter integrierter nachhaltiger Energie- und Antriebslösungen um. Zum 15. November 2022 hat der 53-jährige Manager den Vorstandsvorsitz der EnBW übernommen und dort Frank Mastiaux abgelöst, der sich nach neun Jahren an der Spitze des Energieversorgers „neuen Dingen zuwenden“wollte. Andreas Schell ist verheiratet, hat zwei Kinder und ist leidenschaftlicher Triathlet.
Die EnBW mit Sitz in Karlsruhe ist das viertgrößte Energieversorgungsunternehmen in Deutschland. Im vergangenen Jahr setzte der Konzern, der 26.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, 32 Milliarden Euro um und erzielte ein operatives Ergebnis von knapp drei Milliarden Euro. Unter dem Strich stand ein Konzernüberschuss von 363 Millionen Euro. Die EnBW ist sowohl in der Energieerzeugung (Windkraft, Photovoltaik, Wasserkraft, Kernkraft, Kohle und Gas), im Energietransport und der -verteilung (Strom- und Gasnetze) als auch im Energievertrieb und -handel (Strom und Gas) tätig. Der Konzern befindet sich fast vollständig in öffentlicher Hand. Die beiden Hauptaktionäre sind das Land Baden-Württemberg über seine Beteiligungsgesellschaft Neckarpri und der Zweckverband Oberschwäbische Elektrizitätswerke (OEW), ein Zusammenschluss von neun Landkreisen im südlichen Baden-Württemberg. Beide halten jeweils 46,75 Prozent der Anteile. (ank)