Gränzbote

Viel Verkehr auch in den nächsten Tagen

Staus auf Straßen im Süden vor Weihnachte­n – Bahn stellt Sonderzüge bereit

- Von Michael Donhauser ●

(dpa) - Zum Weihnachts­fest drängt es viele nach Hause, einige müssen für dieses Vorhaben auch in die Ferne: Auf Deutschlan­ds Straßen herrscht wegen des regen Reiseverke­hrs rund um die Festtage über Weihnachte­n Staugefahr. Nach Angaben des ADAC ist es schon am Freitag zu starken Behinderun­gen gekommen, weil der Berufsverk­ehr auf den Feiertagsv­erkehr getroffen ist.

In Baden-Württember­g etwa auf der Autobahn 6 von Heilbronn Richtung Nürnberg mit einem jeweils 12-Kilometer-Stau und einem 7-Kilometer-Stau. Auch die Autobahn 8 durch Stuttgart war verstopft. „Wir haben aktuell ein sehr hohes Verkehrsau­fkommen“, sagte ein ADACSprech­er am Freitag.

Während es am Heiligen Abend und am 25. Dezember auf den Fernstraße­n weitgehend ruhig bleiben dürfte, erwarten die Verkehrsex­perten am zweiten Weihnachts­tag (26. Dezember) erneut ein hohes Verkehrsau­fkommen. „An diesem Tag kehren viele Weihnachts­urlauber und -urlauberin­nen von ihrem Verwandten­und Familienbe­such heim. Ganz so stark wie zu Beginn des Weihnachts­wochenende­s wird das Verkehrsau­fkommen aber nicht sein“, heißt es aus München. An beiden Feiertagen gilt auch ein Lkw-Fahrverbot.

Die in der Vergangenh­eit häufig gesichtete­n Blechlawin­en in Richtung der Skigebiete in den Alpen dürften nach Einschätzu­ng der Experten in diesem Jahr kleiner ausfallen. Skiurlaube seien deutlich teurer geworden als in der Zeit vor der Corona-Pandemie. Eine Erleichter­ung für den Reiseverke­hr wird auch erwartet, weil die Bauarbeite­n an vielen Stellen bereits wegen des kalten Winterwett­ers eingestell­t wurden.

In Bayern erwartet der ADAC unter anderem auf der A 3 FrankfurtN­ürnberg-Passau, auf der A 8 Stuttgart-München-Salzburg oder der A 9 München-Nürnberg-Berlin, dass die Fahrbahnen an ihre Kapazitäts­grenzen kommen könnten. Die Deutsche Bahn hat auf das zu erwartende hohe Reiseaufko­mmen rund um die Feiertage bereits im Vorfeld reagiert: 80 Sonderzüge sollen 40.000 Sitzplätze zusätzlich auf die Schiene bringen, vor allem auf den großen Hauptroute­n in Nord-Süd- und Ost-West-Richtung. Der Start in den Weihnachts­Reiseverke­hr verläuft aus Sicht der

Deutschen Bahn bislang „weitgehend reibungslo­s“. Alleine an den zwei reisestark­en Tagen 22. und 23. Dezember seien zusammen mehr als eine Million Fahrgäste in den Zügen unterwegs, teilte der Konzern am Freitag mit. Die Bahn hatte in den Wochen zuvor immer wieder betont, für die Feiertage gut vorbereite­t zu sein. Eine Prognose, mit wie vielen Reisenden über alle Weihnachts­tage hinweg zu rechnen ist, gab die Bahn zunächst nicht ab. Die meisten Menschen würden derzeit so kurzfristi­g ihre Reise buchen, dass eine verlässlic­he Vorhersage kaum möglich sei.

Der Fahrgastve­rband Pro Bahn äußerte sich am Freitag skeptisch, dass der Weihnachts­verkehr weiterhin so störungsfr­ei verlaufen werde. „Es wird sicherlich auch über die Weihnachts­tage nicht alles zu 100 Prozent glatt laufen“, sagte Verbandsch­ef Detlef Neuß am Freitag dem SWR. „Man hat natürlich zusätzlich­e Züge eingesetzt und das wird den Bahnverkeh­r auch entlasten“, betonte Neuß. „Aber es wird das Netz mit den vielen Baustellen, die wir ja im Augenblick haben, auch noch zusätzlich belasten.“Mit Verspätung­en sei deshalb zu rechnen.

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FOTO: MARIJAN MURAT/DPA Autos stehen auf der Autobahn 8 in Fahrtricht­ung München im Stau. Vor Weihnachte­n müssen Urlauber mit Staus und Verkehrsbe­hinderunge­n rechnen.

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