Viel Verkehr auch in den nächsten Tagen
Staus auf Straßen im Süden vor Weihnachten – Bahn stellt Sonderzüge bereit
(dpa) - Zum Weihnachtsfest drängt es viele nach Hause, einige müssen für dieses Vorhaben auch in die Ferne: Auf Deutschlands Straßen herrscht wegen des regen Reiseverkehrs rund um die Festtage über Weihnachten Staugefahr. Nach Angaben des ADAC ist es schon am Freitag zu starken Behinderungen gekommen, weil der Berufsverkehr auf den Feiertagsverkehr getroffen ist.
In Baden-Württemberg etwa auf der Autobahn 6 von Heilbronn Richtung Nürnberg mit einem jeweils 12-Kilometer-Stau und einem 7-Kilometer-Stau. Auch die Autobahn 8 durch Stuttgart war verstopft. „Wir haben aktuell ein sehr hohes Verkehrsaufkommen“, sagte ein ADACSprecher am Freitag.
Während es am Heiligen Abend und am 25. Dezember auf den Fernstraßen weitgehend ruhig bleiben dürfte, erwarten die Verkehrsexperten am zweiten Weihnachtstag (26. Dezember) erneut ein hohes Verkehrsaufkommen. „An diesem Tag kehren viele Weihnachtsurlauber und -urlauberinnen von ihrem Verwandtenund Familienbesuch heim. Ganz so stark wie zu Beginn des Weihnachtswochenendes wird das Verkehrsaufkommen aber nicht sein“, heißt es aus München. An beiden Feiertagen gilt auch ein Lkw-Fahrverbot.
Die in der Vergangenheit häufig gesichteten Blechlawinen in Richtung der Skigebiete in den Alpen dürften nach Einschätzung der Experten in diesem Jahr kleiner ausfallen. Skiurlaube seien deutlich teurer geworden als in der Zeit vor der Corona-Pandemie. Eine Erleichterung für den Reiseverkehr wird auch erwartet, weil die Bauarbeiten an vielen Stellen bereits wegen des kalten Winterwetters eingestellt wurden.
In Bayern erwartet der ADAC unter anderem auf der A 3 FrankfurtNürnberg-Passau, auf der A 8 Stuttgart-München-Salzburg oder der A 9 München-Nürnberg-Berlin, dass die Fahrbahnen an ihre Kapazitätsgrenzen kommen könnten. Die Deutsche Bahn hat auf das zu erwartende hohe Reiseaufkommen rund um die Feiertage bereits im Vorfeld reagiert: 80 Sonderzüge sollen 40.000 Sitzplätze zusätzlich auf die Schiene bringen, vor allem auf den großen Hauptrouten in Nord-Süd- und Ost-West-Richtung. Der Start in den WeihnachtsReiseverkehr verläuft aus Sicht der
Deutschen Bahn bislang „weitgehend reibungslos“. Alleine an den zwei reisestarken Tagen 22. und 23. Dezember seien zusammen mehr als eine Million Fahrgäste in den Zügen unterwegs, teilte der Konzern am Freitag mit. Die Bahn hatte in den Wochen zuvor immer wieder betont, für die Feiertage gut vorbereitet zu sein. Eine Prognose, mit wie vielen Reisenden über alle Weihnachtstage hinweg zu rechnen ist, gab die Bahn zunächst nicht ab. Die meisten Menschen würden derzeit so kurzfristig ihre Reise buchen, dass eine verlässliche Vorhersage kaum möglich sei.
Der Fahrgastverband Pro Bahn äußerte sich am Freitag skeptisch, dass der Weihnachtsverkehr weiterhin so störungsfrei verlaufen werde. „Es wird sicherlich auch über die Weihnachtstage nicht alles zu 100 Prozent glatt laufen“, sagte Verbandschef Detlef Neuß am Freitag dem SWR. „Man hat natürlich zusätzliche Züge eingesetzt und das wird den Bahnverkehr auch entlasten“, betonte Neuß. „Aber es wird das Netz mit den vielen Baustellen, die wir ja im Augenblick haben, auch noch zusätzlich belasten.“Mit Verspätungen sei deshalb zu rechnen.