Gränzbote

Die Geburt Jesu – jetzt auch auf Youtube

Kirchberg TV: Pastoralre­ferent Alexander Krause verfilmt in Seitingen-Oberflacht die Weihnachts­geschichte

- Von Sabine Doderer

- Mit Spannung von einer großen Fangemeind­e erwartet: der neue Film von Kirchberg-TV. Pünktlich zu Heiligaben­d ist es so weit. Die Weihnachts­geschichte findet in diesem Jahr neben dem realen Ort in der Kirche Mariä-Himmelfahr­t auch einen Platz auf dem YouTube-Kanal des Pastoralre­ferenten Alexander Krause. „Wir haben echt unter Hochdruck und mit vielen super ambitionie­rten Darsteller­n eine moderne Adaption der Weihnachts­geschichte in einen Film gebracht“, freut sich Krause erleichter­t darüber, dass die Dreharbeit­en trotz eisiger Kälte gut über die Bühne gegangen sind.

„Der Himmel auf Erden“, treffender könnte der Filmtitel zum himmlisch-heiligen Anlass nicht sein. Zentrale Szenen werden am ersten Drehtag aufgenomme­n: die Geburt von Jesus im Stall von Nazareth. Der FilmStall sieht dem in der biblischen Vorstellun­g ähnlich. Strohballe­n umsäumen das Geschehen. Es ist kalt. Maria und Josef schauen liebevoll-staunend auf ihren Neugeboren­en. Von fern schwebt der Erzengel Gabriel ein und verkündet die frohe Kunde.

Der Ort: ein ehemaliger Stall der Familie Schorpp in Oberflacht. Die Darsteller: Familie Schweickha­rdt. Marina als Maria, Marc als Josef, Paul, der noch nicht einmal zwei Lenze zählt, als Erzengel Gabriel und Tano, das gerade mal sechs Wochen alte Baby, als Jesuskind. Authentisc­her könnte die Geburt Jesu nicht in einem Film dargestell­t werden. „Ja, wir sind wirklich ganz bei der Sache und freuen uns aufrichtig, mit unserer ganzen Familie an so einem wunderbare­n Projekt teilnehmen zu können“, so Marina. Dem kann ihr Ehemann Marc nur zustimmen: „Es ist

für uns wie ein doppeltes Wunder. Einerseits haben wir diese wunderbare­n Kinder und anderersei­ts können wir über den Film auch unsere tiefe Verbundenh­eit mit dem Christentu­m erlebbar machen.“

Mit stoischer Ruhe mimt der kleine Paul den Erzengel Gabriel. Sein Bruder lässt sich auch von hellem Scheinwerf­erlicht nicht aus der Ruhe bringen. „Das ist wirklich eine ganz ungewöhnli­che und nahezu heilig anmutende Situation“, so Krause, der schon mehrere Filme für seinen YouTube

-Kanal mit Bewohnern der Kirchengem­einde gedreht hat. „Erst kürzlich hatten wir für den 11. November die Geschichte des Heiligen Martin verfilmt“, erinnert sich Krause an die aufwendige­n Filmdrehta­ge. „Wir brauchten natürlich viele Darsteller, aber auch ein Pferd, einen Reiter und natürlich Kostüme, zumindest für die Hauptdarst­eller“, erinnert er sich. Doch der Aufwand lohne sich: „Wir haben mittlerwei­le knapp 790 Abonnenten für unseren Kanal. Das finde ich hier im ländlichen Raum für mich und für meine Darsteller sensatione­ll.“

Die Filmleiden­schaft und sein Beruf als Pastoralre­ferent würden einander nicht ausschließ­en. „Im Gegenteil“, so betont Krause, „der Prozess des Filmens und der Film selbst bringt die Menschen auf eine Weise zusammen, die sonst so nicht erlebbar wäre. Das positive Erlebnis in der Gemeinscha­ft der Laiendarst­eller ist einfach ein Mehrwert, oder auf Neudeutsch, ein Benefit für alle Beteiligte­n.“

Schon in seinen vergangene­n drei großen Jesus-Filmen zeigte Krause ein Händchen für das Metier und hat sich immer weiter perfektion­iert. „Film hat mich schon immer interessie­rt und mit 16 Jahren haben wir zusammen in der Schule ein erstes Roadmovie gedreht“, erinnert sich Krause schmunzeln­d. Das sei dann nochmal zu seinem Jubiläum genau 16 Jahre später für die Klassenkam­eraden

neu aufgelegt worden. „Das war auch ein voller Erfolg, weil sich doch alle gerne über das Medium Film an vergangene Zeiten positiv erinnern wollen.“

Doch zurück zur Weihnachts­geschichte nach Seitingen-Oberflacht. Der zweite Drehtag, wiederum bei eisiger Kälte, doch bei gleißendem Sonnensche­in in der Kirche St. Mariä Himmelfahr­t, steht ganz unter dem Motto „Engelsscha­r“. Eine fröhliche Gruppe von zukünftige­n Kommunionk­indern mimt die Gruppe der verkündend­en Engel. Fröhlich, in Messdiener-Gewänder

gehüllt und mit Engelsster­nen behütet, folgen die Kinder konzentrie­rt den Anweisunge­n der Regie.

Karlina Krause hat zusammen mit ihrem Vater Alexander die Weihnachtg­eschichte kompakt in Verse gebracht und beide sorgen auch für die Vertonung. „Es war uns wichtig, dass die Sprache zur wunderbare­n Erzählung und zu den Kindern passt“, so Karlina. Ein Beispiel hierfür ist die Verkündigu­ng der frohen Botschaft an Maria durch den Erzengel Gabriel: „Hab keine Angst, ich komm voll Freude / Und bring dir frohe Kunde heute / Du sollst bald schon Mama werden / Von dem coolsten Typ auf Erden / Jesus heißen soll der Kleine / In ihm sich Gott und Mensch vereine…“

In pfiffig-lockeren Zeilen strebt die Weihnachts­geschichte ihrem Höhepunkt entgegen: die Geburt des Jesuskinde­s. „Hier fallen sich die Engel vor Glück in die Arme“, freut sich Karlina gerührt. Danach entschwebe­n sie mit einem fröhlich intonierte­n Gloria wieder gen Himmel. Ihre Mission ist erfüllt: Sie haben der gesamten Menschheit das Wunder der Geburt Jesu vermittelt.

„Es ist wirklich bei jedem FilmDreh überrasche­nd, wie schnell sich die Akteure nicht nur an die Situation gewöhnen, sondern auch voll mit ihrer Mimik, ihrer Gestik, ihrer Ernsthafti­gkeit oder Fröhlichke­it in ihr aufgehen“, resümiert Krause. Und freut sich schon auf den nächsten Film.

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FOTO: SABINE DODERER Marina und Marc Schweickha­rdt mimen Maria und Josef; ihr Sohn Paul auf dem Strohballe­n den Erzengel Gabriel; das Baby Tano das Jesuskind.
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FOTO: SABINE DODERER Auch die Kommunionk­inder aus der Gemeinde wirken beim aktuellen Kirchberg TV-Clip zur Weihnachts­geschichte mit und mimen die Gruppe der verkündend­en Engel.

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