Gleitschirm-Ass Philipp Haag wird in Mexiko Vize-Weltcupsieger
Beim Weltcupfinale in Valle de Bravo wird der für den Gleitschirmverein Heuberg-Baar startende Dunninger Zweiter
DÜRBHEIM/VALLE DE BRAVO (sz) Beim 12. Gleitschirm-Weltcupfinale in Mexiko sind gleich zwei deutsche Piloten in die Top Ten geflogen. Allen voran Philipp Haag vom Gleitschirmverein Heuberg-Baar, der seine dritte Teilnahme an einem Weltcupfinale mit einer Silbermedaille krönte. Ernesto Hinestroza aus Garmisch-Partenkirchen, verpasste das Podium nur knapp und landete auf Rang fünf.
Die deutschen Gleitschirmpiloten zeigten sich zum Saisonabschluss noch einmal in Bestform und erkämpften gegen das dominierende französische Team einen Podiumsplatz. Nachdem Frankreich bei der diesjährigen Europameisterschaft bei den Männern alle Medaillen errang, musste die Equipe beim Weltcupfinale in Mexiko auf eine Silbermedaille verzichten. Philipp Haag aus Dunningen-Seedorf flog nahezu fehlerlos während des zweiwöchigen Wettbewerbs und unterlag am Ende nur dem französischen Ausnahmepiloten Honorin Hamard.
„Die Leistung von Philipp war beeindruckend. Er ist den stärksten
Wettbewerb seiner Karriere geflogen und lag in der Mitte des Rennens sogar auf Platz eins“, erklärte Teamchef Harry Buntz aus Garmisch-Partenkirchen das Abschneiden seines Nationalmannschaftspiloten. „Valle de Bravo ist bekannt für seine schwierigen Bedingungen mit zahlreichen Optionen für die schnellste Route. Und Philipp hat nahezu jeden Tag die richtigen Entscheidungen getroffen und sich von Anfang an in der Spitze festgesetzt. Das war wirklich eine außergewöhnliche Leistung und was mich natürlich zusätzlich freut, ist das sehr gute Abschneiden von Ernesto, der mit Rang fünf ebenfalls bis zum Ende noch Podiumschancen hatte“, berichtet Buntz weiter
Das 12. Gleitschirm Weltcupfinale fand vom 6. bis 17. Dezember im mexikanischen Valle de Bravo statt. 127 Piloten aus 32 Nationen flogen während der zehn Durchgänge mit Flugstrecken von 75 bis 118 Kilometern die Titel in der Team-, Herrenund Damenwertung aus.
Für Deutschland waren die Piloten Philipp Haag (Dunningen-Seedorf ), Ernesto Hinestroza (Garmisch-Partenkirchen), Ferdinand Vogel (Stuttgart), Torsten Siegel (Fulda), Stefan Bernhard (Köln), Andreas Malecki (Münster), Marc Wensauer (Lenggries) und Peter Nägele (Graffenau-Döffingen) am
Start. Das knapp 150 Kilometer südwestlich von Mexiko-Stadt gelegene Fluggebiet Valle de Bravo ist ein bekannter Wettkampfort, der bereits zwei Weltcupfinals (2011 und 2015) und eine Weltmeisterschaft (2009) ausgetragen hat. Das Gebiet ist berühmt für seine konstanten und zuverlässigen Flugbedingungen. Die beste Flugzeit ist von November bis Mai, wobei die XC-Saison im Dezember richtig beginnt, wenn die Bedingungen Flüge über 100 Kilometer zulassen und die Wolkenbasis die 4.000-Meter-Marke erreicht.
In Valle de Bravo fand der letzte Wettbewerb im 30. Jubiläumsjahr des Gleitschirm-Weltcups statt. Zu dem prestigeträchtigen Finale reiste die gesamte Elite des Gleitschirmsports an, wodurch die Liste der Favoriten kaum ein Ende nahm. Sie reichte vom lokalen mexikanischen Piloten Manuel Quintanilla bis hin zu einem der erstaunlichen 21 teilnehmenden Piloten, die bereits einen Weltcup gewonnen hatten. Dazu gesellten sich fünf Piloten mit einem Gesamtsieg im Weltcup: Luc Armant (Frankreich, Titelverteidiger), Charles Cazaux (Frankreich), Pierre Remy (Frankreich), Aaron Durogati (Italien, zweimaliger Gewinner) und Maxime Pinot (Frankreich). Ganz zu schweigen von den fünf Weltmeistern und vier Europameistern, die ebenfalls an den Start gingen, um diesen Titel zu gewinnen.
„Nach dem erneuten unglücklichen Abschneiden bei der Europameisterschaft war es jetzt an der Zeit, dass sich das Blatt wieder wendet. Neben der phantastischen Leistung von Philipp und Ernesto war auch das Abschneiden unserer weiteren Piloten sehr erfreulich“so Buntz. Zeitweise waren bis zu vier Deutsche Piloten in den Top Ten. Am Ende reichte es für Ferdinand (Rang 14), Torsten (Rang 16) und Stefan (Rang 19) nicht ganz in die Top Ten.