„Auf die schönen und einfachen Dinge besinnen“
Der Sänger und Schauspieler Mark Keller über seine Rolle im „Bergdoktor“und die Musik als zweites Standbein
MÜNCHEN (dpa) – „Martin, mein einziger Freund“– mit diesem Satz wendet sich TV-Arzt Dr. Kahnweiler regelmäßig hilfesuchend an den „Bergdoktor“. Und der weiß immer Rat. Nun beginnt die 16. Staffel der ZDF-Erfolgsserie. Schauspieler Mark Keller spielt in dem Dauerbrenner den Freund des Bergdoktors und kann dabei sein komödiantisches Talent ausleben.
Man kennt Sie als Schauspieler, zuletzt vor allem aus „Der Bergdoktor“. Aber Sie sind auch Musiker. Wie steht es um dieses Karrierestandbein?
Jetzt gerade sehr gut! Am 24. Februar erscheint mein Album. Daran habe ich in den letzten Jahren lange und intensiv gearbeitet. Bei StreamingDiensten kann man schon mal reinhorchen. Es ist eine richtig große Produktion, mit Symphonieorchester. Ich denke, die Zeit ist jetzt reif dafür, deshalb liegt mein Fokus gerade auf der Musik.
So war das auch schon in den frühen 1990er Jahren.
Ja, damals war es in der Branche einfacher, da haben die Leute noch Platten gekauft, daran haben die Komponisten,
Studiobesitzer und Arrangeure alle verdient. Heute wird nur noch heruntergeladen. Für viele Millionen Klicks bei einem Weltstar gibt es vielleicht 20.000 Dollar. Und die teilt der dann durch drei Leute, die komponiert, geschrieben und getextet haben.
Was macht Ihre Krankenhaus-Karriere – also beim „Bergdoktor“?
Die läuft wunderbar. Am 29. Dezember starten wir mit der 16. Staffel. Es war ein schönes Drehjahr, und jetzt hoffen wir, dass die Staffel gut angenommen wird. Hans Sigl wird als „Bergdoktor“wieder alle Register ziehen.
Und Dr. Kahnweiler – bringt er es noch zum Chefarzt?
Das ist die große Frage. Aber klar ist: Er hält durch und das wieder mit sehr viel Humor.
Trotz medizinischer Härtefälle steht die „Bergdoktor“-Serie für eine heile Welt. Ist das die Erfolgsformel: Auszeit vom Krisen-Alltag?
Genau. Die Zuschauer sollen sich auf die schönen und einfachen Dinge besinnen können. Das ist zurzeit besonders notwendig, die Welt ist ja verrückt genug. Meine Musik ist übrigens auch so angelegt, deshalb glaube ich, dass sie funktionieren wird.
Sie spielen den Dr. Kahnweiler seit 2008. Wie sehr sind Sie nach so vielen Jahren eins geworden mit der Rolle?
Ich habe die Rolle mitentwickeln dürfen. Da steckt schon sehr viel von mir drin, gerade das Komödiantische, die Mimik und die Stimme. Deswegen liebe ich die Rolle und bin dankbar, dass ich sie spielen kann. Und es ist eine Freude, dort am Drehort zu sein.
Das Team wirkt sehr familiär und sehr freundschaftlich.
Ja, Hans Sigl hält seit 16 Jahren das gesamte Team zusammen mit seiner Stimmung, mit seiner guten Laune und mit seiner Energie. Die Serie steht und fällt natürlich mit ihm. Er ist der Fels in der Brandung, und wir anderen Darsteller unterstützen ihn, so gut es geht.
Seit 16 Jahren tragen Sie als Schauspieler diesen weißen Arztkittel. Werden Sie im privaten Umfeld auch mal um Rat gefragt?
Das kommt vor, aber auf ironische Weise. Da werde ich gefragt: „Was würdest du da als Arzt sagen?“Bei mir ist das natürlich alles Quatsch und ich sage dann: „Geht lieber zum richtigen Arzt. Ich habe keinen Dr. Gruber dabei, der mir hilft.“