Vizeweltmeisterin startet beim Tuttlinger Silvesterlauf
Annika Koch studiert neben ihrer Karriere als Profi-Triathletin Wirtschaftsingenieurwesen – Neuen Streckenrekord im Visier
– Sie gehört in der Weltrangliste zu den besten 40 Triathletinnen und hat jüngst in Abu Dhabi den Vize-Weltmeistertitel in der U23 gefeiert – Annika Koch. Durch ihren Freund, den ProfiTriathleten Valentin Wernz, schlägt die 23-Jährige aus Griesheim die Brücke nach Tuttlingen und startet deshalb auch beim Silvesterlauf. Dort will sie, wenn sie gesundheitlich fit ist, einen neuen Streckenrekord über zehn Kilometer aufstellen.
Gemeinsam mit Valentin Wernz lebt und trainiert Annika Koch am Bundesstützpunkt in Saarbrücken und ist ein fester Bestandteil des Nationalteams der Deutschen Triathlon Union (DTU). Bis es allerdings soweit war, legte sie eine steile Karriere hin, die im Kindesalter begann: „Mit Schwimmen hat alles angefangen, als ich drei Jahre alt war. Kurze Zeit später kam auch das Laufen dazu. Aus Spaß habe ich mit meinen Brüdern auch mal bei kleineren Stadtläufen mitgemacht“, erinnert sich Annika Koch.
Da sich ihre damalige Leichtathletikabteilung
auflöste, sie aber weiterhin laufen wollte, schloss sie sich der Triathlonabteilung des TuS Griesheim an und fuhr kurze Zeit später auch Rad – damit machte sie sich bereits im Kindesalter mit allen drei Disziplinen vertraut.
Seitdem richtet sie ihr Leben auf den Triathlonsport aus. „Ich wurde 2017 erstmals in den Bundeskader berufen“, erzählt sie. Seither gehört sie der deutschen Nationalmannschaft an und feierte bereits große internationale Erfolge. 2021 wurde sie Vize-Europameisterin auf der Kurzdistanz, vor wenigen Wochen sicherte sie sich die Silbermedaille bei der U23-Weltmeisterschaft in
Abu Dhabi. Zudem mischt sie seit vergangenem Jahr auch in der World Triathlon Championships Series (WTCS) und damit in der welthöchsten Rennserie mit.
Dieser Erfolg ist für Annika Koch mit viel Zeit, Fleiß und Ehrgeiz verbunden. „Ich investiere 25 bis 30 Stunden in mein wöchentliches Training. Pro Tag sind es mindestens zwei Einheiten, sodass mein ganzer Tag durchgeplant ist. Morgens geht es meist um 7 Uhr mit dem Schwimmen los“, beschreibt sie ihren Trainingsalltag. Und damit nicht genug: Die 23-Jährige studiert obendrauf Wirtschaftsingenieurwesen an der Internationalen Hochschule. „Sport und Studium unter einen Hut zu bekommen, ist schwierig. Dafür benötige ich ein gutes Zeitmanagement. Priorität hat bei mir aber der Sport. Und die Zeit für das Studium passe ich an. Wenn ich auf Wettkampfreisen wie in Abu Dhabi bin, finde ich beispielsweise keine Zeit zum Lernen. Dennoch finde ich es wichtig, dass ich neben dem Sport auch studiere“, betont die 23-Jährige
Da sie mit ihrem Freund Valentin Wernz den Jahreswechsel in Tuttlingen
verbringen und feiern möchte, kommt der Profi-Triathletin der Silvesterlauf in der Donaustadt ganz gelegen. Dort startet sie für ihren Heimatverein, TuS Griesheim, über zehn Kilometer. „Der Silvesterlauf ist zwar kein Saisonhöhepunkt für mich, aber ich bin mir sicher, dass es ein richtig cooles Rennen wird. Ich freue mich jedenfalls, dass ich zum ersten Mal in Tuttlingen bei einem Wettkampf an der Startlinie stehe. Ich bin schon lange keine zehn Kilometer mehr bei einer reinen Laufveranstaltung gelaufen, deshalb bin ich auf mein Ergebnis gespannt. Die flache Strecke entlang der Donau bietet sich jedenfalls für schnelle Zeiten an“, sagt Annika Koch. Zudem liebäugelt sie mit einem neuen Streckenrekord.
Wenn ihr ein gutes Rennen gelingt, dürften bei ihr an Silvester schon weit vor Mitternacht die Sektkorken knallen. Ob auch ihr Freund am Silvesterlauf teilnimmt, bleibt abzuwarten, da Valentin Wernz mit 18 Wettkämpfen so viele Rennen wie noch nie zuvor bestritten hat und sich deshalb in einer längeren Regenerationsphase befindet.