Sechs Favoriten für den Goldadler
Viermal Polen, zweimal Japan: In den vergangenen sechs Jahren war die Vierschanzentournee eine Zweiländer-Angelegenheit – zumindest was den Gesamtsieger angeht. Und auch bei der 71. Auflage ist der Topfavorit auf den Gewinn des Goldadlers ein Pole. Doch es gibt weitere Kandidaten:
Dawid Kubacki (32/Polen): Kubacki kam in seiner Karriere erst spät in Fahrt, war beim ersten Weltcupsieg fast 29 Jahre alt. Doch mit Ruhe und Beharrlichkeit biss er sich durch. Kubacki war der Dominator der ersten Saisonwochen, gewann viermal. Der Tourneesieger 2019/20 ist der große Favorit 2022/23.
Stefan Kraft (29/Österreich): Seiner war der letzte in einer Serie von sieben Tourneesiegen Österreichs von 2008/09 bis 2014/15. Acht Jahre ist das nunmehr her, seitdem ging der Goldadler nicht mehr an den CoGastgeber. Der dreimalige EinzelWeltmeister hat das Zeug, diese Durststrecke zu beenden.
Halvor Egner Granerud (26/ Norwegen): Vom Vermögen her könnte Granerud der Allerbeste sein. Nur: Keiner neigt so sehr zu kapitalen Böcken wie der Extremspringer aus Oslo. Die gröbsten Böcke hat Granerud in dieser Saison abgestellt. Acht Sprünge in Serie ohne Patzer zu absolvieren, wird der Schlüssel sein.
Anze Lanisek (26/Slowenien): Lanisek ist die klare Nummer 1 im slowenischen Team, sämtliche Saisonsiege (3) und Podestplätze (7) gingen auf sein Konto. Nur in einem Springen des Winters stand er nicht auf dem Podium, er hat die Konstanz für den dritten slowenischen Tourneesieg.
Marius Lindvik (24/Norwegen): Die ersten Monate des Jahres 2022 waren für Lindvik ein Traum: Fünf Weltcupsiege, olympisches Einzelgold und Einzelgold bei der Flug-WM. In der neuen Saison will es aber noch nicht laufen. Sollte Lindvik seine Leichtigkeit wieder finden, mischt er ganz vorne mit.
Ryoyu Kobayashu (26/Japan): Beim Titelverteidiger ist die Sache einfach: Kommt er ins Fliegen, ist Kobayashi kaum zu schlagen. Zweimal dominierte er eine Tournee nach Belieben. 2018/19 schaffte er als Dritter den „Grand Slam“mit vier Tagessiegen. Dieses Jahr sucht er aber noch seine Form. (SID)