Ex-Profi Daei fassungslos nach Ausreisestopp seiner Familie
TEHERAN (dpa) - Der iranische Fußball-Rekordnationalspieler Ali Daei hat mit Fassungslosigkeit auf den Ausreisestopp seiner Familie reagiert. „Wollten die (Sicherheitskräfte) etwa Terroristen verhaften“, wurde der 53-Jährige am Dienstag von Medien zitiert. Er habe versucht, bei mehreren Behörden einen Grund für den sonderbaren Vorfall zu erfahren, bislang jedoch vergebens, sagte er laut der Tageszeitung „Etemad“. Daei wird im Iran als Volksheld verehrt, er spielte in Deutschland für Arminia Bielefeld, Hertha BSC und den FC Bayern München. Daeis Frau und Tochter hatten am Montag dramatische Stunden erlebt. Sie waren nach der Passkontrolle am Flughafen in Teheran in ein Flugzeug gestiegen, um nach Dubai zu reisen. Doch kurz vor dem Ziel drehte die Maschine der staatlichen Fluglinie Mahan plötzlich um. Auf der Flugverfolgungs-Website Flightradar24 war zu sehen, dass eine Maschine der iranischen Fluggesellschaft auf der Insel Kisch im Persischen Golf einen Stopp einlegte, bevor sie ein paar Stunden später nach Dubai weiterflog. Die Zwischenlandung sei nicht angekündigt gewesen, hieß es. In Kisch wurden Daeis Frau und seine Tochter zum Ausstieg gezwungen. Seine Frau musste auf Anweisung von Sicherheitskräften nach Teheran zurück, die Tochter hätte weiterreisen dürfen, was sie jedoch nicht tat. Laut iranischen Justizquellen hatte sich Daeis Frau bei den systemkritischen Protesten im Land mit „kontrarevolutionären“Regimegegnern solidarisiert und war daher aufgefordert worden, das Land nicht ohne vorherige Erlaubnis zu verlassen. Da sie dies trotzdem tat, sei das Flugzeug gestoppt und ihr Weiterflug verhindert worden. Festgenommen wurde sie jedoch nicht, wie die Nachrichtenagentur Mehr unter Berufung auf Quellen berichtete. Ihr wird vorgeworfen, sie habe in die USA weiterreisen wollen.