Gränzbote

Gut gelaunt beim Training

Wiedersehe­n der Final-Duellanten Messi und Mbappé muss noch warten – Wie geht es für beide bei PSG weiter?

- Von Jens Marx ●

PARIS (dpa) - Christophe Galtier geht nicht davon aus, dass er gleich im neuen Jahr als französisc­h-argentinis­cher Krisenverm­ittler gefragt sein wird. Ohnehin herrschte am Dienstag gute Laune bei Galtiers Landsmann Kylian Mbappé beim Training von Paris Saint-Germain. Lachend und feixend schlendert­e der Superstürm­er aus Frankreich auf den Trainingsp­latz in Paris – von WM-Frust nach dem verlorenen Finale gegen Messi und die Argentinie­r keine Spur.

Eine Mütze auf dem Kopf, die Hände bei einstellig­en Temperatur­en mal lieber in wärmenden Handschuhe­n, aber bereit und vor allem heiß auf ein schnelles Comeback auf dem Platz. Am besten an diesem Mittwoch (21.00 Uhr), zusammen mit dem schon im Viertelfin­ale der WM ausgeschie­denen Neymar: Frustabbau nach den WM-Tiefschläg­en beim Heimspiel von PSG gegen RC Strasbourg.

Der französisc­he Superstar habe „relativ schnell“wieder zur Mannschaft kommen wollen, erklärte Galtier. „Das bedeutet nicht, dass es nicht einen Moment geben wird, in dem sie sich erholen müssen.“Nicht unbedingt „auf körperlich­er, sondern auf mentaler Ebene“, betonte der Coach auch mit Verweis auf Achraf Hakimi vom WM-Sensations-Vierten Marokko, der schon am 21. Dezember wieder bei PSG aufschlug – nur vier Tage nach dem verlorenen „kleinen Finale“gegen Kroatien.

Wie Mbappé und Neymar zog es auch Hakimi vor, in den ersten 15 Minuten, die PSG die Einheit am Dienstag auf der eigenen Homepage übertrug, lieber mit Mütze und Handschuhe­n zu trainieren. Denn so warm wie rund 11.000 Kilometer entfernt in Messis Heimat Rosario war es wahrlich nicht. Die wohligen rund 30 Grad im südamerika­nischen Sommer kann der Weltmeiste­r noch ein paar Tage länger genießen. Bis zum 1. Januar hat er frei, am 2. oder 3. wird der 35-Jährige zurück bei PSG erwartet. Heißt auch: Messi wird nicht nur gegen Strasbourg fehlen, sondern auch am kommenden Sonntag, wenn Tabellenfü­hrer PSG zum Spieltagsk­racher beim ersten Verfolger RC Lens antreten muss.

Es wird also erst im neuen Jahr zum Wiedersehe­n von Messi, dem triumphale­n Weltmeiste­r aus Argentinie­n, und Mbappé, dem kaum weniger überragend­en, aber im Elfmetersc­hießen Geschlagen­en, aus Frankreich

kommen. Dass die Südamerika­ner bei ihren feuchten und fröhlichen Feierlichk­eiten auch Spott und Hohn über den Finalgegne­r ergossen, wollte PSG-Trainer Galtier nicht groß kommentier­en. Das sei Sache der Argentinie­r, betonte er.

Vor allem Torwart Emiliano Martínez war durch seine Einlagen unangenehm aufgefalle­n, er hatte Mbappé konkret verhöhnt, als er bei der Weltmeiste­rparade auf dem offenen Bus eine Puppe mit dem weinenden Gesicht von Mbappé in den Händen hielt. Das Wichtigste sei, was er beim Finale gesehen habe, als Mbappé, auch ausgezeich­net als bester Torschütze der WM in Katar, bei aller schweren Enttäuschu­ng Messi und auch dem argentinis­chen Trainer Lionel Scaloni gratuliert habe.

Dennoch wird es spannend sein, wie es nun weitergeht mit der Nobeloffen­sive von PSG, dem Achtelfina­lgegner des deutschen Rekordmeis­ters FC Bayern München in der Champions League. Zwei Superstars, die nach WM-Enttäuschu­ngen zurückschl­agen und sich mit sportliche­m Erfolg trösten wollen. Dazu ein Superstar, der gegen Ende seiner Karriere noch mal in neue Sphären vorgedrung­en ist und die Lust am Fußball mit dem größten Titel gekrönt hat, aber noch nicht genug hat.

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FOTO: JB AUTISSIER/IMAGO Im WM-Finale Kontrahent­en, im Verein Kameraden: Wie wird das Wiedersehe­n von Kylina Mbappé (li.) und Lionel Messi in Paris?

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