Gränzbote

Gemeindera­t bewirbt sich als Bürgermeis­ter

Felix Cramer von Clausbruch will Nachfolger von Jochen Arno in Rietheim-Weilheim werden

- Von Anja Schuster

- Bei der Bürgermeis­terwahl am 12. März in Rietheim-Weilheim werden mindestens zwei Namen zur Auswahl stehen. Neben Kämmerer Jochen Karl bewirbt sich auch Felix Cramer von Clausbruch um die Nachfolge von Jochen Arno. „Ich habe meine Bewerbung gleich zu Beginn der Bewerbungs­frist, kurz nach Mitternach­t, als Erster eingereich­t.“

Felix Cramer von Clausbruch ist in Rietheim-Weilheim kein Unbekannte­r, ist er dort doch Gemeindera­t. Künftig will er aber die Geschicke der Gemeinde als Bürgermeis­ter leiten. „Ich möchte die Gemeinde weiter gestalten, für meine Familie, meine Nachbarn, meine Freunde, für die Vereine und auch für mich“, sagt er im Gespräch mit unserer Redaktion.

Die Idee, sich zu bewerben, schwirre schon seit Monaten in seinem Kopf. „Ich habe eine große Anzahl an Vorabgespr­ächen geführt, um herauszufi­nden, ob es eine gute oder eine sehr gute Idee ist.“Das Feedback sei positiv bis freundlich­neutral gewesen und habe ihn in seiner

Entscheidu­ng bestärkt.

Gespräche führen, das will der 39Jährige in den kommenden Monaten verstärkt, will an „allen Haustüren klingeln“, sagt er mit einem Schmunzeln. Nur so könnten ihn die Leute kennenlern­en. „Wenn sie mich dann nicht wählen, okay, aber sie haben mich kennengele­rnt und konnten die Lage einschätze­n.“

Doch natürlich hofft er auf einen Sieg. Dabei weiß er, dass er mit Jochen

Karl einen starken Gegner hat, denn auch er ist in der Gemeinde bekannt. „Ich glaube, es wird ein intensiver Wahlkampf. Aber ich glaube nicht, dass es weitere ernstzuneh­mende Kandidaten außer uns beiden geben wird.“

Dass er sich als Bürgermeis­ter eignet, davon ist Cramer von Clausbruch überzeugt. Nach einer Lehre zum Einzelhand­elskaufman­n machte er das Abitur auf dem zweiten Bildungswe­g

und studierte Politik- und Verwaltung­swissensch­aften. Er arbeitete unter anderem an der Hochschule Albstadt-Sigmaringe­n und bei einem Analystenh­aus im Bereich Digitalisi­erung und Unternehme­nsSoftware. „Ich habe einen bunten Patchwork-Lebenslauf.“Vor drei Jahren wurde er persönlich­er Referent des Oberbürger­meisters in Villingen-Schwenning­en. „Ich kann Verwaltung, auch an entscheide­nder

Stelle. Aber ich habe auch noch eine andere Perspektiv­e“, so Cramer von Clausbruch, der mit seiner ehemaligen Schulfreun­din verheirate­t ist und mit ihr drei Kinder hat.

Mit seiner Familie lebt der in Spaichinge­n geborene Cramer von Clausbruch seit einigen Jahren wieder in Rietheim-Weilheim. Für ihn ein absoluter Pluspunkt. „Ich habe keinen 20-minütigen Heimweg und bin immer vor Ort.“

Drei große Themen hat sich Cramer von Clausbruch auf die Tagesordnu­ng geschriebe­n. Zum einen das Ehrenamt. „Daher lebe ich bewusst auf dem Land. Weil sich die Menschen engagieren, geht es uns allen besser.“Doch damit sich Menschen einbrächte­n, brauche es gute Rahmenbedi­ngungen und die nötige Wertschätz­ung.

Das zweite Thema ist eine bessere Kommunikat­ion zwischen Verwaltung und Bürgern. Er wolle Betroffene schon im Vorfeld von Entscheidu­ngen besser mit einbinden. Das dritte Thema ist Klimaschut­z und Energiewen­de. „Da wird keine Gemeinde drum herum kommen, daher ist es besser, wir gehen das pro aktiv an und nehmen alle mit.“

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FOTOS: SCHNEIDER (ARCHIV)/PRIVAT Felix Cramer von Clausbruch will die Nachfolge von Bürgermeis­ter Jochen Arno antreten.

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