Gränzbote

Bettwanzen bereiten immer größere Probleme

Schädlings­bekämpfer sehen den Grund in einer steigenden Zahl von Fernreisen

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(dpa) - Schädlings­bekämpfer in Deutschlan­d werden immer öfter wegen Bettwanzen gerufen. Das Problem sei in den vergangene­n Jahren größer geworden, sagte der Vorsitzend­e des Deutschen Schädlings­bekämpfer-Verbands, Kai Scheffler. Zum Ende des Zweiten Weltkriege­s seien die Insekten, die sich vom Blut der Menschen ernähren, nahezu ausgestorb­en gewesen. Seit 15 bis 20 Jahren breiten sie sich ihm zufolge wieder aus.

„Nur die Reisetätig­keit führt nicht zwangsläuf­ig dazu, dass wahnsinnig mehr Schädlinge da sind.“Entscheide­nd sei vielmehr, in welche Länder gereist werde, sagte Scheffler. Nach Aufhebung der Reiseverbo­te wegen der Corona-Pandemie habe es wieder mehr Flüge in die USA gegeben. „Über 90 Prozent der Hotels dort haben schon mal einen Bettwanzen­befall gemeldet. Davon sind wir in

Deutschlan­d weit entfernt.“Ebenso häufig betroffen seien die ehemaligen Sowjetstaa­ten.

„Als Schädlings­bekämpfer Anfang der 1990er-Jahre erstmals wieder damit zu tun hatten, mussten sie wieder lernen, damit umzugehen“, sagte er. Zahlen, wie verbreitet das Problem ist, lagen nicht vor. „Wenn der Kunde alle drei Tage einmal gebissen wird, dann weiß ich: Hier ist nicht so viel los.“Dann suche er nach dem Insekt, statt chemische Bekämpfung­smittel einzusetze­n. Dem Verband zufolge werden zunehmend speziell ausgebilde­te Spürhunde eingesetzt. Damit sei es schneller möglich, Bettwanzen aufzuspüre­n. Nach einem Biss sind auf der Haut in der Regel leicht geschwolle­ne Flecken zu sehen.

Hotels arbeiteten inzwischen enger mit Schädlings­bekämpfern zusammen, sagte Scheffler. Privathaus­halte seien dagegen noch zurückhalt­ender – mitunter auch aus Scham vor Nachbarn. „Da heißt es: Können Sie vielleicht eine Straße weiter parken.“Anders sehe es bei einigen Anfragen im Sommer aus. „Bei Wespennest­ern ist ihnen das egal.“

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FOTO: SINA SCHULDT/DPA Eine Bettwanze in einer Glasröhre: Bettwanzen sind gar nicht selten. Die Blutsauger sind nachtaktiv und Meister im Verstecken.

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